Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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und als er einst in mein Haus kam, dort eine Magdalena sah  
dieselbe, die Ew. Herrl. über der Thüre meines Saales gesehen 
haben wird. Ich habe sie mit nach Neapel genommen, um mich 
derselben nebst andern Heiligen in der Kuppel zu bedienen. 
Besagter Herr nun fasste hier eine grosse Vorliebe für dieselbe, 
und ich gab sie ihm für einen Preis, den er selbst bestimmte, 
und zwar für 60 Dukaten, die 58 Scudi betragen,  und er nahm 
sie mit sich mit vielem Vergnügen, wie auch ich ebenso viel 
Vergnügen daran fand, ihm zu dienen; wie denn ja Ew. Herrl. 
weiss, dass ich für Kopien (wenn man anders Kopien Sachen 
nennen kann, die aus dem Atelier und den Händen der Meister 
selbst kommen) über 100 Scudi erhalten habe. Jetzt nun aber 
hat mir besagter Herr dieselbe zurückgeschickt, indem er vor- 
gab, dass sie gar nichts tauge. 
Ich bin überzeugt, dass Maler und vielleicht auch die Her- 
ren, mit denen er umgeht,  Ew. Herrl. wird wohl wissen, wer 
diese sind,  ihn dazu bestimmt haben, obschon er gleichwohl 
auch mit Jemand Anderm verhandelte, der zu dem Hause des 
Herrn Abbate Peretti gehörte, (welcher letztere mit mir gespro- 
chen und mir das Geld bezahlt hat). Diesem hat der Herr Vitel- 
leschi auch das Bild zugeschickt. Bei alle dem aber will ich, um 
als ein uneigennütziger Mann zu erscheinen, ihm sein Geld wie- 
dergeben lassen. Es ist allerdings wahr, wie Ew.Herrl.weiss, dass 
es einem armen Menschen sehr übel gefällt, Geld wieder zurück- 
zuerstatten, das, weil es schon gewonnen war, auch ohne grosse 
Sparsamkeit schon wieder ausgegeben worden ist  so dass, 
wenn es sich in irgend einer Art und mit Anstand thun liesse, 
es nicht wieder herauszugeben, mir dies allerdings lieber sein 
würde. So habe ich denn gedacht, dass die Vermittelung Ew. 
Herrl. etwas dabei ausrichten könnte, indem Sie ihn entweder 
auf den Neid der Maler aufmerksam machten, die ihm zu diesem 
Schritt gerathen haben, und dass er es dann selbst wieder zu- 
rücknähme; oder dass Sie ihm sagten, es wäre gut, wenn er mir 
das Geld liesse, und ich ihm etwas Anderes, das mehr nach sei- 
nem Geschmack wäre, dafür machte. Indess müssten Sie ihm
	        
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