ist. Aber weil sie den Musikern unserer Zeit neu ist, habe ich
bis jetzt noch nicht darauf spielen lassen können. Wenn ich in
die Heimath zurückkehre, S0 gedenke ich eine Orgel nach dieser
Art zu bauen." Bottari V. 47. (Vgl. ebds. S. 48. einen Brief
an Fr. Angeloni vom 1. September 1640.) Dieser Wunsch sollte
ihm nicht in Erfüllung gehen. Denn nachdem er noch zwei
Jahre hindurch gearbeitet, zwei Altarbilder für 840 m51), 1575 1),
vollendet und auch die Kuppel schon lIl Angriff genommen
hatte, starb er ganz plötzlich und ohne Vorhergehende Krank-
heit, wie man glaubt, an Gift, das ihm durch seine Nebenbuhler
beigebracht worden sei. S0 endete ein ernster, stiller und ge-
wissenhafter Künstler sein Leben, das man mit Recht als eine
stete Kette von Unglück bezeichnet hat. Als ihm nach langer,
wenig lohnender Arbeit eine schöne und wirklich lohnende
Aufgabe gestellt wurde er soll an 20,000 Scudi hinterlassen
haben sollte selbst diese, wie zur Quelle zahlloser Kränkun-
gen, so auch zur Ursache seines Todes werden! Ueber die Vor-
trefflichkeit seiner Bilder in der Kapelle vergl. den Brief von
G. Hamilton bei Bottari Racc. V. 391.
NVerfen wir noch einen Blick auf die weitere Geschichte
der Kapelle. Sie hat sogleich wieder Kränkungen unseres
Künstlers aufzuweisen, die diesem auch nicht einmal im Tode
erspart wurden. Die der einheimischen Schule angehörigen
Maler, Cavaliere Stanzioni und Giuseppoliibera, gen.
Spaguoletto, erklärten fälschlich, die Figuren in der Kuppel
seien schlecht und gar nicht von Domenichino ausgeführt. Sie
sollten heruntergeschlagen werden und die Erben Domenichinds
die schon darauf gezahlten 5000 D. wieder erstatten. Das er-
stere geschah und die Ausmalung der ganzen Kuppel wurde an
Lanfranco für 6000 D. (mit Inbegriff des Bewurfs und der
Farben, ausser dem Azur) vcrdungen (Januar 1643). Mai 1641
war schon eines der noch fehlenden Oelbilder dem Ribera
übertragen; im Januar 1643 wurde das vierte Altarbild von
Stanzioni vollendet und mit 500 D. bezahlt. Lanfranco wurde
im November 1643 mit der Kuppel fertig, zur grossen Zufrie-
denheit der Deputirten, die ihn mit 7000 D. und überdies noch
mit 200 D. für Nebenkosten honorirten (Juni 1644). Im Juli
1647 endlich wurde von Ribera das grosse Oelbild der Hei-
lige kommt unverletzt aus den Flammen des Ofens vollendet
und mit 1400 D. bezahlt, von denen jedoch Ribera 400 der Ka-
pelle zum Geschenk machte.