Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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auch sein erstgebornes Kind, ein Knabe, vom Kardinal Lodovico 
Ludovisi über die Taufe gehalten worden ist. Das zweite Kind, 
ebenfalls ein Knabe, hat den Kardinal Buoncompagni zum Pathen 
gehabt, und erst bei dem dritten, einem Mädchen, hat der Kar- 
dinal Barberini zu Gevatter gestanden. Hierauf bezieht sich das 
Geschenk, worüber die Quittung Domenichinds ausgestellt ist. 
Das letztgeborene Kind war das einzige, welches den Vater 
überlebte. Malv. 324. 
Dommlonmo 
3,11 
FRANCESCO ANGELONI. 
Belvederd, 
l. August 1634. 
Ich fühle mich gedrungen, meinen tiefgefühlten Dank für 
die Gunst auszusprechen, die mir Se. Eminenz nebst seiner 
Frau Mutter erweisen, indem sie so gut sind, mir bVohnung 
und den zum Lebensunterhalt nöthigen Wein geben zu lassen. 
Sie können ihnen sagen, dass ich nicht ermangeln werde, nach- 
zusehen, was noch irgend an den Malereien der Kapelle fehlt, 
und Se. Eminenz mögen befehlen, was noch gemacht werden 
soll. Später werde ich Ihnen erzählen, wie ich, nachdem ich 
in diesen Tagen so plötzlich jenen Entschluss gefasst, Tag und 
Nacht fast ununterbrochen geritten bin, und wie ich von Nichts 
als Verdacht und Widerwärtigkeiten begleitet, nach drei Tagen 
hier so früh angelangt bin, dass ich zwar noch ganz bequem 
Bom erreichen konnte, aber so zu Grunde gerichtet, dass ich 
das Leben aufzugeben glaubte. Die Hülfe Gottes indess und 
das Vertrauen alä hie gute Luft hier in Belvedere, vereint mit 
der Güte der Familie Aldobrandini, die sich meiner als ihres 
Schützlinges erinnert, Alles dies hat mich in dem Maasse ge- 
stärkt, dass ich jetzt nichts mehr als Rettung und Freiheit fühle. 
Ich Würde an den Herrn Kardinal schreiben, aber meine Feder 
wagt es nicht; Ew. Herrl. möge mit Ihren Worten an meiner 
Stelle meinen Fehler wieder gut machen. .
	        
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