andern Pinselstrich zu machen; sie haben mich gezwungen, dies
mit Bürgschaften zu versichern; sie haben mich veranlasst, mich
nicht unbedeutenden Strafen zu unterwerfen, wenn ich je etwa
halsstarrig wäre, und die Neider stehen schon mit gesehärften
Zähnen da, um über mich herzufallen. Und. wenn Sie auch
wirklich einen Augenblick eingeschläfert sein sollten, so ist, die
Zeit doch so kurz, dass es mich in grosse Noth versetzt, und ich
kann in solcher Bekümmerniss nicht absehen, wie ich meine
Hände aus einem so grossen Unternehmen herausziehen soll.
So ersuche ich also Ew. Herrl., wie Sie immer grosse Neigung
gezeigt haben, mich zu begünstigen, so auch jetzt so freundlich
zu sein und diese Entschuldigungen anzunehmen, die ich mit
Offenheit und Aufrichtigkeit des Herzens mache, indem ich mich
dem Glauben hingebe, dass einst die Gelegenheiten nicht fehlen
werden, in welchen Sie mit gutem Erfolg Ihre Herrschaft über
meine Person werden ausüben, und ich meinen Eifer in der
Erfüllung Ihrer Befehle werde bekunden können. Und damit
endlich von Gott die Erfüllung alles Glückes für Sie erflehend,
küsse ich Ihnen die Hand.
Bottari I. 355. Ueber den Cavaliere del Pozzo werden
die Erläuterungen zu den Briefen des Nicolas Poussin; über die
Verhältnisse, unter denen Domenichino den obigen Brief ge-
schrieben, die zum nächstfolgenden Brief an Francesco Angeloni
Aufschluss geben.
Im Anschluss an den obigen Brief ist in Bottarfs Sammlung
folgende Quittung abgedruckt:
"Ich Endcsunterschriebener bekenne, von dem Herrn Cav.
del Pozzo durch Vermittelung des Gio. Pietro Olina 40 Scudi
Milnze erhalten zu haben, welche mir derselbe im Auftrage des
Erl. und Hochw. Sig. Kardinal Barberino, meines Gönners, ge-
schenkt hat, in Anbetracht, dass seine Erl. Herrl. sich herabge-
lassen, eine Tochter von mir über die Taufe zu halten.
Rom, 1. Dezember 1623. Domenichino."
Das Datum dieser Quittung ist offenbar irrthümlich auf
1623 angegeben, und statt dessen 1630 oder 1631 zu lesen. Im
Jahre 1623 nämlich hat sich der Künstler erst verheirathßli: und
ZWHP dwährend seines damaligen Aufenthaltes zu Bologna: W0
5!