Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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Es mag hier noch das Urtheil Lod0vico's über einen der 
entgegengesetzten Schule angehörenden Künstler hinzugefügt 
werden, welches derselbe in einem Briefe an Ferrante Carlo 
vom 11. December 1618 ausspricht (Bottari I. 289). Es freue 
ihn,_ sein Urtheil über jene Maler zu hören, die einen so guten 
Geschmack bekunden. Insbesondere jener Spanische Maler, der 
sich zu der Schule des Caravaggio hält. Wenn es der ist, der 
zu Parma einen heiligen Martin gemalt hat, so muss man auf 
dem Posten sein I), damit sie dem armen Lodovico nicht ein 
Schnippchen schlagen. wlch denke aber, dass sie nicht mit einer 
Schlafmütze zu thun haben sollem. Der Maler ist wahrscheinlich 
Ribera, auch Spagnoletto genannt, und jene Aeusserung Lodo- 
vic0's gewinnt für uns ein um so höheres Interesse, als sie 
wenige Monate vor seinem Tode gethan ist, vergl. u. S. 59. 
LODOVIOO CARACCI 
2111 
FERRANTE CARLO. 
Bologna, 
22. Februar 1619. 
Ich danke Ihnen, dass Sie den Wechsel richtig besorgt 
haben, und ich habe die Quittung von Signor Leoni erhalten. 
Ich vermuthe, dass Ew. Herr]. schon von den schlimmen Diensten 
erfahren haben, die mir von böswilligen Malern geleistet sind, 
Während der Herr Kardinal Aloisi in Mailand war, in Bezug auf 
die Verkündigung, die ich in der Kathedrale von Bologna gemalt 
habe. Es scheint mir nüthig, ein Wort darüber an den Grafen 
Lodovico Aloisi zu sagen; und da die Herren von der Kongre- 
gation hier beschlossen haben, keine Entscheidung vor der 
Ankunft des Herrn Kardinals zu treffen, so habe ich eine kleine 
Notiz über das gemacht und hiebei angeschlossen, was man ihm 
zu sagen hätte. Ew. Herrl. möge nun die Gewogenheit haben, 
in meinem Namen einen Brief an den Herrn Grafen Aloisi, 
d. h. an den Herrn Lodovico zu schreiben; schön stylisirt, wie 
in 
l) Bigogna tenersi 
stringhe. 
piedi sulle
	        
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