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nun Carlo den Grund der Verzögerung geschrieben, und Lodo-
vico antwortet in unserm obigen Briefe. Die Anbetung der heil.
drei Könige ist eines der bedeutendsten Bilder Lodovicrfs, und
befindet sich noch jetzt in der Kirche S. Bartolomeo (11 Reno, in
der Nähe von Bologna (M. A. Gualandi Tre giorni in Bologna.
B01. 1850 p. 130); für die Grafen Caprara haben die Caracci
öfter Werke ausgeführt. Lodovico namentlich hat in dem Palast
eines Senators aus dieser Familie einen Kamin al fresco gemalt.
Möglich, dass dieser vor der Stadt belegen war, und die Aeus-
serung Lodovicds sich auf seine und der Grafen Rückkehr von
dort nach Bologna bezieht. Dieselbe Nachricht enthält auch
schon der vorhergehende Brief: wich hin nicht mehr in dem
Hause der Herren Capraraß. In dem in der Stadt Selbst befind-
lichen alten Palast dieser Familie erwähnt Gualandi keiner Ma-
lerei Lodovico's (p. 49). Die Kirche S. Giovanni in Monte zu
Bologna ist noch jetzt sehr reich an Bildern der bolognesischen
Schule; ein Bild von Lodovico Caracci aber ist nicht darunter.
Der Preis wird Messer Lorenzo wohl zu hoch gewesen sein.
Dass Lodovico, wie dies auch ganz natürlich ist, zur Zeit seiner
höchsten Meisterschaft und allgemeinen Anerkennung die Preise
seiner Bilder höher stellte, sagt Malvasia ausdrücklich p. 459,
vergl. 466. Wer der Caserta sei, weiss ich nicht; Bottari be-
merkt, dass darunter F. Gaprese zu verstehen sei, über den ich
aber auch keinen Aufschluss geben kann. Die Buonsignori und
Gilioli waren angesehene Bolognesische Familien, aus deren
letzterer ein Marchese Gilioli 1622 Gesandter des Herzogs von
Ferrara am Hofe Greg0r's XV. war. Der am Schluss erwähnte
vCamuloa ist ein Schüler L0d0vic0's, Francesco Camulo, von
dem Malvasia erzählt, dass er meist nach kolorirten Zeichnun-
gen des Meisters gearbeitet habe (I. 577). Im Oratorium des
h. Rochus hat er eine Geburt dieses Heiligen al fresco ausge-
führt. M. A. Gualandi a. a. O. 123.