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Wiederum des Roberto Mfartcalli bedient zu haben. Dieser
(geb. 1408) ist der Bruder des schon oben Brief 6. erwähnten
Bartolomeo Martelli, und in der Geschichte durch seine
enge Befreundung mit der Familie Medici, Sowie in der
Kunstgeschichte als Freund der Kunst und besonderer Be-
schützer des Bildhauers Donatello bekannt.
Wenn Benozzo Gozzoli am Schlusse des durch viele
Einzelheiten interessanten Briefes bemerkt, dass dasjexlige,
was an seinem Werke unterbliebe, nur deshalb, Weil er nicht
besser känne, unterbleiben wiirde, so ist (lies insofern ganz
der Wahrheit gotreu, als jene Bialerei nach Gayefs Meinung
allerdings die am sorgfältigsten und fleissigsten ausgeüihrtc
unter den Werken des Gozzoli ist.
Der Brief ist unterzeichuet: ,,Il vostro servidore Be-
nozzo di Lese, dipintore in firenze", und hat auf der
Aussenseite die Adresse: "Magniücho huolno Piero diCosimo
de Medici a chareggi".
Bmrozzo
Gozzom
3.11
PIETRO
DEv
Mnmm.
Florenz,
11
September
1459.
Mein besondererFreund! Ich habe clurch einen anderen
Brief Ew.Herr1. benachrichtigt, dass ich vierzig F1. brauchte,
indem ich Euch ersuchte, mir dieselben zu Gebote zu stellen.
Denn es ist jetzt die Zeit, wo man Korn und andere noth-
wendige Dinge einkaufen muss. Ich habe sehr gespart und
doch habe ich einen schünen Gedanken aufgeben müssen.
Mein Gedanke war nämlich der, nichts von Ewy. Herrl. zu
verlangen, so dass Ihr nicht wissen solltet, Wie viel ich ge.
arbeitet habe. Aber die Nothwendigkeit bat mich auf den
Punkt gebracht, dass ich gezwungen bin, etwas von Ew.
Herrl. zu verlangen. Habt also Nachsicht damit, Gott weiss,
class ich die Absicht habe, Euch zufrieden zu stellen.