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hältnisse zwischen Künstlern und Auftraggebern zu beleuch-
ten. Die in Rede stehenden Bilder führte Benozzo Gozzoli
in der Kapelle des Palarstes der Medici (jetzt palazzo RiÜT
cardi) aus, und sind dieselbeil besonders dadurch merkwürdig,
dass in ihnen vor der Sala, de' Giganti des Giulio Romano
(im Palazzo del Te zu Mantua.) zum erstexl Male der ganze
Raum der Wände zu fortlaufenden und ununterbroehenen
Darstellungen benutzt ist. Die Altarnisehe wau" als Rosen-
hag ausgemalt, Worin Engel mit der Pflege der Blumen be-
schäftigt Wareil; auf der Wand davor war die Verkündigung
der Hirten dargestellt; auf der Wand zur Rechten beginnt
der Zug der zur Anbetung des Ühristuskindes nahenden hei-
ligen drei Künige, der rings um den ganzen Raum umher-
geht und nur ab und zu durch kleine Fenster und die Ein-
gxangsthür unterbrochen Wird.
Pietro de' Mediei, au den die Briefe gerichtet sind,
ist der Sohn Cosimds, des Vaters des Vaterlandes. Ihm
war gegen das Lebensende des Vaters, der 1464 starb,
von diesem schon ein grosser Antheil an der Leitung der
Staiatsgeschäfte gewährt worden, und se scheint ihm in die-
sem Falle auch die Sorge für die Ausschmückung des Fa.-
milienpalastes übertragen zu sein.
Die Malereien selbst sind gegenwärtig durch die statt-
gehabte Veränderung einer 'l'reppe alles Lichtes beraubt, so
dass sie nur bei Kerzenbeleuchtung gesehen werden künnen.
Sie sollen grossentheils sehr gut erhalten sein.
BENOZZO
GOZZOLI
a 11
PIETRO
MEDJCI.
Florenz,
Juli
1459.
Haute früh habe ich einen Brief von Ew. Herrlichkeit
durch Ruberto M artegli erhalten and daraus ersehen, dass
es Euch schiene, als ob die Seraphiln, dia ich gemacht habe,
nicht passond wären. Den Einen davon habe ich in einer
Ecke angcbracht, zwischen einigexx Wolken, und von diesem