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ins Bad nach Petregiolo gingen. Wenn Ew. Hem-l. mir schrei-
bet, Wem ich sie geben S011, so werde ich es thun. Obschon
ich eine grosse Undankbarkeit gegen Euch begangen habe,
se bitte ich Euch doch, mir zu vergeben. Denn Gott weiss
es, wie ich Euch stets als meinen Wohlthäter im Herzen trage.
Empfehlt mich S. Herrlichkeit, Eurenw. Vater und Eurer
Blutter, der bIadonna Üontessina. Das Mädchen beiimlet sich
ixn Hanse unserer Hem-en und ist deren Muhme
Uebex- den Schreiber die-ses von Gaye I. 161 mitgetheil-
ten Briefes, ist nichts weiter bekannt. Lanzi nennt einelz
,,Jol1annesBoc-,hatis" von Camerino, als einen Maler auS jener
Zeit. Gaye zweifelt aber, ob es diesem Wohl gelungen Wäre,
jenes Heirathsproject zu Ende zu führen, wenn derselbe nicht
etwa im Auftrag der Familie des Mädchens selbst geschrieben
hat, was nicht ganz unwahrschein1ic11 ist. Jedenfalls hat die
Empfehlung dem braven Maler nichts gefruchtet, indem Grio-
vzumi de" Medici ein Jahr nach jenem Vorschlage die Maria
Grinevra aus der Horentinischen Idamilie der Albizzi heira-
thete. Diese Familie ist dieselbe, die) weil ihr Name dem
Hor-entinischen Volke verhasst wvar, späterhin den der Ales-
sandri annahm. Was die von dem ISIaIer in Vorschlag
gebrachte junge Dame betriiTt, so war deren Mutter
Guglielma oder wie sie in dem Briefe heisst "Guilglielmina."
die Tochtor Rodolfds von Varana, Herrn von Camerino und
der Constanza, Wittwe des Galeozzo Chiayelli, Herrn zu Fa.-
briano, wie auch sie selhst an Baptista Chiavelli, ebenfalls
Herrn zu Fabriano, verheirathet war. Ihre Tochter, um de-
1'en Vermählung es sich handelte, lebte in dem Hanse ihrer
Vettern, der Herren von Camerino, Giulio Cesare und Ro-
dolfo, die nach mancherlei Schicksalen vom Papst 1447 zu
Vicarien der heiligen Kirche zu Varano ernannt worden waren
und sich zur Zeit, als der Brief geschrieben wurde, noch im
Besitz der Herrschaft befänden. LittaFazn. 0G1.fä,SG.XXIX.
1) Sorocchizx. Der Briefist untcrzeiclxxxct: El vosLro minimo scr-
vidorc Jnhani angelo dantonio dcpinlzorc da Canlerizxo qual sonava (li
lioto (wclchcr dic Laubc schlug),