29
in der Kirche gemacht werden Wird, zu verdecken, indem
sich jene innere Breite nicht mit unserer Faqade in Einklang
bringen lässt und doch dasjenige, was schon gemacht ist, ge-
Fdrdert, nicht aber das, was noch zu machen bleibt, verdur-
ben werden 5011,
Was die Maasse und Verhältnisse der Pilaster betrifft,
S0 siehst Du, worauf dieselben beruhen, so dass, wenn Du
irgend etwas daran änderst, jene ganze Harmonie gestärt
Wirfl- Und ferner sind wir bedacht gewesen, die Kirche mit
leichtem Material zu überdecken; denn auf jene Pfeiler dürft
Ihr Euch nicht so sehr verlassen, um ihnen eine grosse Last
zu tragen zu geben. Und deshalb warich der Meinung, dass
ein aus Holz hergestelltes Tonnengewülbe am zweckmässig-
sten sein Würde.
Und was nun unsern Pilaster da anbelangt, wenn der-
selbe nicht dem Pfeiler der Kapelle entspricht und mit ihm
verbunden ist, so Wird er eben weiter keinex- besonderen Stütze
gegen unsere Fagzade bedürftig sein; und sollte dies doch nü-
thig sein, so steht er den1 Kapellenpfeiler so nahe und ist
fast mit demselben verbunden, so dass er viel Halt daran
gewinnen muss. Wenn es Euch also im Uebrigen so recht
ist, so befolgt nur die Zeichnung, die nach meiner Ansicht
gut ist. Was aber die Rundfenster anbelangt, so Wünschte
ich wohl, dass Einer, der vom Handwerk ist, seine Sache
besser verstände. Ich kann es mir Wohl erklären, weshalb
man eine Mauer durchblficht und durch die Anlage von
Fenstern die Festigkeit eines Gebäudes vermindert, um das
nothwendige Licht zu gewinnen. Wenn Du aber bei gerin-
gerer Schwächung des Gebäudes noch mehr Licht erhalten
kannst, würdest Du nicht sehr übel thun, mich zu jenem
Uebelstande zu veranlassen? Rechts und links von dem Rund-
fenster bleibt die Mauer zerstückt und ein so grosser Bogen,
als der Halbkreis, welcher die darauf ruhende Last trägüg)
1) Si discorda tutta quella musica.
2) Et tanto archo, quanta el scmicircolo sostiene e] P050 di soma"