Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

und wir uns (loch nicht mit fremden lWIeiStern versehen Wol- 
len, wodurch noch mehr Aufschub und noch grässere Kosten 
veranlasst werden würäen, so bittet derselbe Antragsteller 
EW. Herrlichkeit, es mäge Euch gefallen, feierlich zu verord- 
nen und durch Euren weisen Rathschluss anzubefehlen, dass 
des besagten Meisters Pietro Wahl wieder rückgängig ge- 
macht werclel), und dass er auf Injndestens zwei Jahre von 
besagtem Amt befreit bleiben solle. 
S0 werden mit Gottes Hülfe die anderen Bürger, (lie 
durch ihren Eifer und Fleiss jener Kunst kundig sind, siqh 
genugsanl überzeugen, Wie sehr (lies der Vollendung jenes 
WVel-kes fürderlich sein Werde. Und Alles, Was Ihr in der 
vorbesagten Angelegenheit thun werdet, Werde ich als eine 
mir von EW. Erl. Signorie gewährte Gunst betrachten, welche 
der Herr erhalten und nach ihren Wünschen beglüc-ken müge. 
Der von Gaye (Üart. I. p. 134) bekannt gemachte Brief 
zeigt uns den Giacomo dalla Quercia in seiner Thätig- 
keit als Werlnneister des Dames, inde1n er einen zum WÜeiter- 
bau benüthigten Bleistex- von einem Staatsamte frei zu machen 
sucht, zu dem derselbe erwählt Worden ist. Wie Wir näm- 
lich im vorigen Briefe den Kiinstler selbst als Beriehterstatter 
übel- politische Ereignisse kennen gelernt haben, so War es 
damals eine nicht minder häuüge Erscheinungy dass in deu 
italienischen Republiken Künstler durch die allgemeine Ach- 
tung zu äfentlichen und Staatsämtenl berufen wurden, cleren 
Uebernahme sie in ihrer küxlstlerischen Thätigkeit hinderten 
11m1 die sie deshalb nicht selten von sich abzulehnen such- 
ten. S0 z. B. der Goldschmiclt,  die Goldschmiedekunst 
stand damals in eben so grossem Flor, als Ansehen, und ist 
in vielen Fällen die Vorschule für die berühnatesten Bildhauer 
ge-wesen  Gi o. Turini in einem an die Signorie von Siena 
gerichteten Briefe vom 13. November 1437 bei Gaye I. 132. 
Er war zum Oastellan des Burgfleckens Manciana erwählt 
Worclen und hatte das Amt auch angenommen, als aber der 
1) WVÜrt-lich: dass der besagte 
Wahlurne zurückgclegt werde, 
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