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würdä er uns tausend schäne und anmuthige neue Ideen er-
üHnen, vielleicht gar sovie], dass kaunl das Alter eines
Menschen hinreichen würde, um sie einzeln zu erlernen, so
also, dass ein Jüngling mit grosser Leichtigkeit and in eincm
kurzen Zeitraunl dazu gelangen kännte, viel zu verstehen und
zu erlerhen Ämd sich früh Ehre und Ruhm zu erwerben.
Oäer wenn in ähnlicher Weise ein anderer über (lie
Komposition historischer Bilder handelte und spräche, beim
Himmel! man selle nur, Welclf e-in Nutzen damit den Jüng-
lingen geschaifen Würde, indem dies einer der Theile von so
grosser Wichtigkeit ist, äass man nur selten gut kompo-
nirte Bilder sieht, und auf denen man nieht viel Küpfe
uhd andere Glieder erblickt, (lie gleichsam über einander ge-
klebt GISCIIGiHGII, and eben so schlecht mit einander verbun-
den, als von einander gesonrlert sind. Und wenn ferner sich
Jemand daran machte, zu zeigen, von wie grossem Nutzen
die Perspektive sei und die Fähigkeit, dieselbe auf gefällige
Weise anzuwenden, so dass man nicht, Wie von Einigen ge-
schieht, den Figuren eine gewisse Unschünheit und Dishar-
monie giebt, gross wahrhaftig Würfle der Nutzen sein, der
sich daraus gewinnen liesse!
Ueberdies aber wisst Ihr alle, vortreffiiche Akademiker!
wie sehr ich gebeten, dass auch von den Verhältnissen, den
Eintheilungen, den Entwürfen und der Zweckmässigkeit in
der Architektur gehandelt werde, indem dies Ailes Dinge sind,
welche die Schünheit und die Bequemlichkeit befürdern, und
zu deren auch nur einigernaaassen vollkommener Erreichung
die Zeit kaum genügen würde.
Und wie viel guter Rath und hülfreiche Belehrung würde
dadurch nicht dem Bildhauer gewährt werden künnen? Zu-
nächst nämlieh, Welche Kunst und Kenntniss es erfordere,
11m einer Marmorstatue Anrnuth zu geben, S0 dass die gros-
SGH 111111 feinen Marlnofbläcke, die mit grosser Mühe, eben
solchenx Zeif- und Kostenaufwand gebrochen und herbeige-
Schafft WOYÜGÜ Sinaw Wegen 211 geringer Uebung, oder aus