454
Ioh
habe
Euch
das
Gedichtbuch
Ineiner
Frau
nicht
frü-
her geschickt, wie ich Ärs Ew. Herrl. versprocllen batte, weil
ich erwartete, dass sic noch einige geistlichc Lieder machen
sollte, wie sic denn auch gethan haf. Ich glil-llbfü nälnlimfh,
dass diese Ew. Hcrrl. angenelmxer sein würden, als die an-
deren. Und so habe ich sie gegen (las Ende des Buches
eingetragen and es wird mir viel Freude Inachen, wenn sie
Euch zufrieden stellen. Ew. Herrl. braucht mir übrigexxs nicht.
zu antworten, um nicht die Hühe Clavon zu haben.
Ich
beüxlde
mich
recht
wohl
und
bitte
E uch
mich
in
Eurem Wohlwollen
Z Il
belxalten,
und
ich
and meine Fra u
wir
empfehlen
LUIS
Euch
unziihlige
Die Arbeit, deren Ammauati in dem von Gualandi
(Nuova Race. I. 57 und 1310111. IH. 38) bekzxnnt gmnachten
Briefe Erwähnung thut, ist (lie Statue des Neptuxl, welche
noch heut zu Tage den grossen Brunnen vor dem Palazzo
vecchio in Florenz ziert. Ammanati batte sich sehon im
Jahre 1557 bei der grossen Ueberschwvennnung sehr verdient
um Florenz gemacht. Er war (labei von Oosimo zum Haupt-
Ingenietlr ernannt Worden und hatte in dicsem Alnte eine
sehr grosse Thätigkeit entwickelt, wie unter anderen dia
Reparatur zweier Brücken und der Neuban, der von S. Tri-
nitä bewiesexx. (Ueber letztere vgl. die Erlätuterung zu
dem Briefe Vasarfs Nr. 145). Die Statue des Neptun war
(16111 Ammanati in Folgc Qiner Konkurrenz, bei der sich
nach Baccio Bandinelli, Benvenuto Üellini, Vincenzo Danti
uncl Giovanni (la Bologna bethe-iligt hatten, zue-rkannt und
zugleich ein Marlnorblock dazu bestimmt worden, don Bandi-
nelli, des Auftrages schon im Voraus gewiss, in (iarrara be-
stellt uml für sein Modell behauen hatte. Somit War der
Stein etwas kleiner geworclen, als ihn Ammanati zu seinem
Entwurfe gebraucht hätte, und darauf beziehen sich jene. Kla-
gen im Anfange des Briefes.
Die in demselben ebenfalla erwähnte Frau Ammanatfs
1) Der Bricf ist unterzeichnez;
Bnrtolomeo Amnlanati."
Hcrrl.
ler
Iiebevfol]
Dienur