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den Brief vom 13. August 1573, in welchem er den Jesuiten-
pater Julius an seinen Freund BIm-co Mantova Benavides, einen
herühmten Professor der Jurisprudenz zu Padua, ennpüehlt
und der von seiner Hinneigung zu dem Orden Zeugniss ab-
legt (Gaye III. 387). Dieser Orden fand gleich nach sei-
ner ersten Niederlassung zu Florenz an Ammanati und des-
sen Gattin grosse und aufbpfernde Beschützer. Denn nicht
nur, dass diese ihm ihr ganzes Vermügen testamenta-risch ver-
machten, sie trugen auch noch bedeutende Summen zur Er-
weiterung des Jesuitenkonvents und zur Erbauung ihrer Kirche
S. Giovannino bai, deren Faqade als aines der besten Werke
Ammanatfs betrachtet wird. Die allzuweit gehende Unter-
stützung des Ordens ist ih1n übrigens gar übel bekommen.
Er soll sich nämlich ungefähr seine Lebensdauer berechuet,
für diese eine auskümmliche Summe reservirt, alles Uebrige
aber weggegeben haben. Als er nun aber weit über seine
Berechnung hinaus am Leben blieb, sei er in die grässte
Noth gerathen, ohne dass man härt, dass die Jesuiten iluen
edelmüthigen Günner mm auch ihrerseits unterstützt hätten.
Vg]. del Rosso bei Gualandi Memorie III. 41.
148.
BARTOLOMEO
AMMANATI
an
M1 OHEL
ANGELO.
Florenz,
April
1561.
Mein hoohzuverehrender Herr! S0 wie ich in If'1orenz
angelangt war, habe ich die Werkstatt zurecht machen las-
sen und habe im Namexm Gottes an dom Marmorblock des
Neptun zu arbeiten angefangen. Ich empfinde dabei mehr
Schmerz, dass ich nur so wenig Marmor wegnehmen darf,
als es mir Mühe machen Würde, wenn ich sehr wfiel wegzu-
nehmen hätte. Und ich bin deshalb in so üblelj Laune, dass
ieh stimdlich darüber seufze.