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Konfusion nannte und Palladio ihnen darauf sehr büse vor-
warf, ,,il1nen wäre nichts anderes, als iln-e deutsche Archi-
tektur bekannt, die man in Wahrheit eine Kon fusion nen-
nen "dürfe". G-aye Cart. HI. 395 ff.
BARTOLOMEO
AMMANATI.
Wir haben von den Briefen des Horentinischen Bildhauers
Bartolomeo Ammanati nur (lie nachfolgenden drei ausgewählt,
welche als Zeugnisse seines Verhältnisses zu Michel Angelo,
seines persänlichen Charakters und seiner Stellung zu den
religiüsen und künstlerischen Fragen der damaligen Zeit be-
sondere Aufmerksamkeit verdienten. Seine grosse Verehrung
für Michel Angelo, der ihn trotz einiger zufälligen Zwistig-
keiten, auch seinerseits hochhielt, bekundet auch ein Brief an
Cosimo vom 18. Februar 1559, worin er in einfaeher Weise
ausspricht, dass die Trappe in der Bibliothek von S. Lorenzo
nur nach dem Willen Michel Angelds ausgeführt werden
solle; diesel" solle die Auswahl zwischen den vorhandenen
Zeichnungen treffen (Gaye Cart. III. 11. Vgl. o. S. 242).
In einem anderen Briefe v01n 3. Febr. 1563 berichtet er
über den Ausbau des Palastes Pitti (ebd. III. 88) und klagt
darüber, (lass ihm so viel Leute in's Atelier kommen und
schwatzen. Cosimo giebt ihm darauf an demselben Tage clen
Auftrag, auch den Garten zu besorgen; man solle aber, wie
er sich etWas derb ausdrückt, keine "Canaglia", sondern bloss
anständige Lente in den Garten lassen. In Bezug auf den
Brief Nr. 149 muss bemerkt werden, dass Ammanati früher
wenigstens mit der Akademie in schlechtem Einvernehmen
gestanden haben muss, wie aus einem Briefe an Cosimo vom
8. Oktober 1563 bei Gaye III. 118 hervorgeht.
Was dagegen die in den Erläuterungen zu Brief 149
11m1 150 erwähnten Beziehungen zu dem Jesxlitenorderx be_
trifft, so werden dieselben sowohl durch Briefe als rlurch be-
stimmte Nachrichten über sein Leben bestätigt. S0 durch