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vielen "Jahren gemacht ist, indemdarsselbe in der That der
Art ist, lun befolgt zu werden, zumal, de es den ganzen Bau,
sowohl auf der Faqade, als auch an den Langseiten umgiebt, und
mit so grossem Aufwande hergestellt ist. Auch bemerkt man
daran einige sehr schüne Eründungen, d. h. mach Maasgabe
jener Zeiten, in denen (las Gebäude errichtet ist. Ieh meine
mm, dass, de man (liese Rücksichten zu nehmen hat, ailes
des, Was bisher hinzugethan ist, mit dem trefflichsteu Urtheil
gemacht wordexl, denn man sieht ganz klar, in wie weit man
darin dem Anfange nachgefolgt ist, unä da dieser von dent-
scher Art war, konnte man nicht anders verfahren.
Und wahrlich, meiner Ansicht nach, wird (las Gebäude
vollendet von so schüner Art sein, dass es nichts zu wünschen
übrig lassen wird.
Auch sieht man viele Bauten dieser Art, ja die bedeu-
tendsten in Italien, wie S. "Marco in Venedig, und die der
Minoriten (Frari) und andre in dieser Stadt, und andermfärts
(leu Dom von Mailand, ein für jene Zeit gewaltiger Ban. Die
Certosa zu Pavia, S. Antonio zu Parlua, die bischäüiche
Kirche zu Orvieto, clen Dom von Siena, 11m1 zu Florenz S.
Maria delFiore und unzählige andere Tempe]. Von Palä-stexr
ist ferner C161? der Erl. Signorie zu Venedig zu nennen, auch
der zu Padua, welcher der grüsste Bau in ganz Europa. sein
soll, und dabei ist er doch von deutscher Arbeit; ferner der
von Vicenza, und viele andere üffentliche und Privatgebäude,
so dass man sagen kännte, dass fast alle Städte in Italien
and auch ausserhalb voll von dieser Art Arehitektur seien.
Was nun ferner die von jenen beiden tüchtigen Herren
gemachten Zeichnungen betrifft, so sage ich, dass sie mir alle
beide gefallelu, und äass icll meinerseit-s nichts daran zu wün-
schen wüsste. Wahr ist es allerdings, dass ich einige Skulp-
turarbeit hinwegnehmen würde und auch einige von jenexm
Pyramiden, die sehr viel kosten würden und sehr leicht um-
fallen kännen, worüber ich mich zu Ew. Erl. Herrl. münd-
lich atxssprechen werde.