Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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die Geburt (er gehürte einer Seitenlinie der Mediceer an), 
sondern lediglich durch eine zufällige Kombination der Um- 
stände beim Tode des Herzogs Alexander zur Herrschaft be- 
rufen worden war, welcher letzterer sogar einen Sohn hinter- 
lassen batte. Das ist eine von den Uebertreibungen Va.- 
san-Ts, von denen in der Einleitung schon die Rede gewe- 
sen ist. 
145. 
Gxonexo 
VASARI 
8411 
MÄICHEL 
ANGELO. 
1557. 
Florenz, 8. Mai 
l Ich habe von Vielen, die von Rom kommen, gehärt, wie 
der Bau von S. Pietro fast still steht, und dass Ew. Herrl. 
schwarxkt, ob sie von Rom, um hieher zu kommen, weggehen 
solle ocler nicht; unser Herzog ersehnt Euch noch immer,' 
mehr Eurer Ruhe, als saines Vortheils wegen, inüeln es ihm 
schon sehr angenehm sein wird, Euch zu sehen und zu Wis- 
sen, dass Ew. Herrl. nicht jene Ruhe und Befriedigung fehle, 
welche Eure seltenen Tugenden verdienen. Denn er kennt 
dieselben. Nun hat mir derselbe, getrieben von der zarten 
Liebe, die er  Euch hegt, heut Abend gesagt, äass er an 
Euch schreibt, and class ich seinen Brief 1nit der Versiche- 
rung begleiten mächte, dass er Alles, was Ihr wünscht, um 
Euch zu gefallen, stcts in reichstenl Dlaasse gewähren würde. 
Und überdies solle sich Ew. Herrl. in Betreff des Ar- 
beitens oder nicht Arbeitens, sowie des Hierbleibens oder des 
Weggehens halber ganz der vollen Freiheit berlienen, die 
Euren Geist zufrieden stellen wird; und weil ich weiss, dass 
er Euch liebt, verehrt und sehnlichst erwartet, will ich mit 
der Bemerkung cin Enrle machen, dass, wenn Gott Eurer 
Seele dus Paradies bereitet hat, Eucr Weggehen von Rom und
	        
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