Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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den Figuren und dem andern Zubehär sieht, von denen es 
mir scheint, dass, wenn ein Künstler ihrer entbehrt, er der 
Eründung jeglicher Sache entbehrt, jener verehrungswürdigen 
Mutter, die mit süssen poetischen Zügen unter den ver- 
schiedensten Formen den Geist und die Augen zu staunens- 
würdigem Wunder führt. 
In dlen antiken Marmorskulpturen Bieht man wohl eine 
Schlacht und Flucht von Bewaifneten, aber nicht den Schweiss, 
den Schaum auf dan Lippen, den Glanz auf den Haaren der 
Pferde, noch deren verwirrte Mähnen und Schweife, und 
nicht das Blitzen der Waifen noch das Abspiegeln der Figu- 
ren auf ihnen  alles dies wird die Skulptur niemals dar- 
stellen künnen. Uncl dazu noch Sammt und Atlas, Gold und 
Silber, and Edelgestein mit seinem Funkeln, und wie ich 
solche Malerei, von Künstlern die sorgfältig arbeiten, in Gold 
gefasste Juwelen 1161111611 mächtcf), so werden vortreifliche 
Gemälde von der Welt wirklich für Schätze gehalten und 
namentlich von schänen und gelehrten Geistern wie der Eurige, 
welcher selten und güttlich ist. Habe ich demselben nicht 
Genüge geleistet, so verzeiht mir, denn die Feder ist mir nicht 
so geläxlüg, als derPinsel es zu sein pHegt. Denn ich kann 
Euch sagen, dass ich Euch gern untl noch lieber ein Bild 
gemacht hätte als diesen Brief. Bleibt gesund und behaltet 
mich lieb! 
Bei Bottari Race. I. 52 unter der Adresse des Benve- 
nuto Cellini abgeclruckt. Vgl. dia Erläuterungen zu dem Briefe 
Michel Angelds au Bencdetto Varchi. Nr. 62. 
1) Delle quali pitture a quelli artefici cho perfetlanlexlte 
operano, io chiamogli ornamcnti dorati come castoni. 
lo
	        
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