1 39.
Gzomxo VASARI
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NICCOLO SERGUIDI.
Arezzo, 6. Juli
1537.
Da seht Ihr, mein verehrungswürdiger Messer Niccolb,
dass ich nach so vielen Schieksalen und Gefahren, viel mehr
vom Verhängniss verjagt, als von dem Willen getrieben, mich
wieder in meine Heimath zu begeben, 11m1 wieder nach Arezzo
gelangt bin, wo die Liebe meiner Mutter, (lie Freundlichkeit
meines Oheims und (lie Zärtlichkeit meiner Schwestern, so
wie die Liebe, welche die ganze Stadt für mich hegt, jeden
Tag mehr dam beitragen, dass ich die harten Fesseln der
Dienstbarkeit erkenne, (lie mir der Hof auferlegte, 11m1 (les-
sen Grausamkeit, Undank 11m1 getäuschte Hoifnungen, sowie
das Gift und die Krankheit seiner Schmeicheleien, und mit
einem Worte aIP dus Elend, dem Niemand, der sich mit ihm
einlässt, entgehen, und von dem man sich nicht losmachen
kann, es sei clenn auf dem Wege des Todes.
Reflet mir also nicht zu, zurückzukehren und mich wie-
der in diese Knechtschaft zu begeben; denn wenn ein De-
liquent, der zum Tode verurtheilt ist und durch die Gnade
Grottes befreit wird, von Neuem dieselbe Sünde begeht, so
verdient er nicht blos von Neuem den kürperlichen Tod, son-
dern den ewigen 11m1 noch mehr, wenn mehr müglich ist.
S0 kann auch, Wer von einem Dienste, in den er wie ich
sehon von Kindhleit an gelangt ist, befreit wird, wenn er an
Alter und Fähigkeit gleichmässig zugenommen hat, diesen
nimmermehr wieder von vorn anfangen . . . . f).
1) Dic Stelle
Styl geschriebezl,
ausgelasscxl habe.
ist in einem schwülstigen, schwer
Weshalb ich in der Uebersctzung
verständliclnelz
einige Zeilen