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liche Benefizien, um Euch, die Ihr meine Mutter, Schwestern
und Brudel- erhaltet, eines Tages Trost und Stärkung zu
verschaffen; 11m1 ich hoffte Euch wegen Eurer Sitten ehren
und Wegen Eurer Güte bolohnen, so wie mir und meiner
ganzen Familie Ruhm und Vortheil crringen zu kännen.
Ich hoHte auch noch Herrn Cosimo, Euren Brader uncl
meinen Oheim, in häherem Range zu sehen uncl nach dom
Tode jener mit Einnahmen von Benefizien ausgestattet, we-
gen der Dienstbarkeit, die mich an jenen Unglückseligen
kettete. Auch darüber klage ich nicht, dass ich mich wieder
in der Art Wie Ihr wisst in meineln Berufe beünrle . .
Denn das glaube ich fest: derjenige, der die Vorsehung
selbst ist, und auch nicht einmal den Vügeln und Thieren
der Erde seine Hülfe versagt, Wird auch mich stets mit Ar-
beiten versehen, so dass ich mit dem Schweisse der Mühen,
die ich auf mich nehmen werde, Euch und meine ganze Fa-
milie zu unterstützen vermüge; ausserdem dass ich, wegen
der Dienste, die ich von neuem dem Herrn Cosimo de' Me-
dici, welcher zu seinem (Alexander's) Nachfolger ernannt ist,
geweiht habe, vielleicht dieselbe Stellung und dasselbe Ge-
halt bekommen künnte.
Beruhigt Euch also und zweifelt nicht an mir! Sobald
ich kann, sende ich Euch das Bild des h. Rochus, das ich
für Arezzo gemalt habe. Ich habe es in den Fugen mitten
durchgesägt, und Werde es dort. wieder zusammenfügen lassen.
Leid thut es mir wegen des andern von mir übernommenen
Bildes, welches fir den Hochaltar von S. Domenico be-
stimmt ist und welches ich verpflichtet bin, den Genossen der
1) Perche setutta la corte anendesse alP opere virtuose, quando
vien la morte de' padroni loro, ogni aria darebbe il pane alla lor
Servitü; ma piango chi la appoggiato a essa o per nobiltä di sangue, o per
servitü d'uomini che molti anni abbiano seguito quella fazione o che,
tolti dalle staife, 0 dal governo si sien dati al suo servizio. Herzog
Alexander war mit Recht bei einem grossen Theil der Florenziner
verhasst.