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Ueber die Arbeiten Vasariä zu den Feierlichkeiten 11m1
(lie dafür erhaltenen Belohnungen, spricht sich clerselbe auch
in seiner Lebensbeschreibung aus VI. S. 237 f.
138.
GIORGIO
VASARI
31H
ANTONIO
VASARI.
Florenz,
7. Januar
den
1537.
Da sind mm, verehrter Oheim! die HoEnungen der Welt,
die Gunst des Glückes, und das Vertrauen auf den Schutz
der Fürsten und der Lohn meiner so grossen Mühen, Alles
in einem Athemzuge zerstürt. Da liegt nun mein Herr, der
Herzog Alexander in der Erde, getüdtet und hingeschlachtet
wie ein wildes Thier durch (lie Grausamkeit und den Neid
seines
Vetters
Lorenzo
di
Pier
Francesco.
Ich
beweine
ZII-
sammen mit allen seinen Dienern sein unseliges Schicksal,
dass so viel Schwerter und Waffen, so viel bezahlte Süldner
und Wachen, so viel Festungen endlich, die er erric-htet, nichts
vermocht haben auch nur gegen ein Schwert und zwei ruch-
lose schleichende Verräther.
Ich klage nicht über das eigene Unglück, wie so Viele
thun. Denn der Hof nährt stets Schmeiehler und Verführer,
Betrüger und Kuppler, woraus denn nicht nur der Tod die-
ses Fürsten, sondern auch aller derer hervorgeht, welche,
Verehrer der Welt und Spütter Grottes, in jenem Elende blei-
ben, in dem sich gestern Nacht der Herzog befand und jetzt
alle seine Diener. Ich gestehe es gern, dass durch die Gunst,
die mir erst Cardinal Ippolito und dann Clemens VII., sein
Oheim, schenkte, mein Stolz so hoch gestiegen war, dass ich
uun, da. beide vom Tode dahingerafft sind, aus allen meinen
HoEnungen gefallen bin. Denn ich zählte allerdings auf geist"