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zen Rest erhalten, den jene sonst _noch bekommen häitton.
Was jenen vier, die die Ornamente zu besorgen hatten, be-
stimmt war, sollte mir als Preis, Ehre und Anerkennung
gegeben Werden, auf dass der Lohn, Welchen die Lässigkeit
jener nicht zu gewinnen gewusst, meinen angestrengten Be-
mühungen zu Theil Würde, was sich meiner Berechnung nach
auf mehr als 300 Scudi belaufen wird. Unterdess aber Werde
ich suchen mich von der Matügkeit zu erholen, von der mir
der Kürper wie zerschlagen ist, und Ihr sollt, nach meiner
Gewohnheit, von meinen andern Erfolgen tagtäglich unter-
richtet Werden. Grüsst den Sansovino und den Tizian, wo-
mit ich Eurer Befehle gewärtig bleibe!
Auf diesen von Bottari (Race. III. 39-56) mitgetheil-
ten Brief erhielt Vasari eine wohl irrthümlieh vom 19. De-
cember 1537 (statt 1536) datirte und ebenfalls bei Bottari
III. 97 abgedruckte Antwort Aretinds, in Welcher sich dieser
mit grossen Lobeserhebungen Vasarfs über die Eim-ichtun-
gen zu dem Empfange des Kaiser-s ausspricht. Die Gagner
VasarYs kommen dabei schlecht weg, wie es denn einmal von
der Victoria eines gewissen Cesare, die Vasari als "nicht
ganz schlecht" in seinem Briefe bezeichnet batte, heisst: "WVenn
ich mir nicht durch den Anblick Eurer Sachen den Magen
gestärkt hätte, würde ich mich übergeben haben beim An-
blick dieses Bohnengesichtes" (a. a. O. S. 101). Aus nicht
viel früherer Zeit scheint noch ein anderer Brief Vasarfs an
Pietro Aretino herzurühren, worin er diesem eine ausführliche
Beschreibung der Bilder aus dem Leben des Julius Csesar
macht. Es waren dies die auch im Anfang des Briefes 136.
erwähnten grossen G-emälde, mit denen Herzog Alexander
seinen Palast zieren wollte, und au deren Ausüihrung Vasari
erst dureh die Empfangsfeierlichkeiten, dann durch den bald
darauf erfolgten Tod des Herzogs (vgl. Brief 138) verhindert
wurde. Der Brief befindet sich bei Bottari Race. III. 31,
wo auch noch andere Briefe Aretinds an Vasari vom Decem-
ber 1548 und April 1549 abgedruckt sind (S. 176 u. 177).