Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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trieben werden, und es soll ein grosses Gemetzel von Erschlage- 
nen und Verwundeten und von Kämpfern zu Fuss und zu Pferde 
werden! In der Luft werde ich, um ihnen Hülfe zu bringen, 
zwei grosse Frauengestalten machen, nämlich die Gerechtig- 
keit und die Treue, die, bewaHnet und im Fluge kämpfend, äie 
Türken mit in die Flucht sehlagen sollen. Ihr werdet auch 
noch zwei Victorien gezeichnet ünden, die bis sieben Ellen 
hoehgehen, deren eine, die Skulptur darstellend, die Geschichte 
von Goletta') in Afrika in Marmor bringt, und deren andere 
die Malerei, das Unternehmen in Asien zeichnet.  Ich will 
auch noch das Bild der Kränung des Känigs von Tunis ma- 
chen und viele andere Felder, wohin andere Erfindungen von 
Victorien und Waffen und Trophäen und tausend andere 
Ornamente kommen sollen. 
Aber nun zägert nicht lange; denn wenn mich dia Wuth 
ergreüt, so habe ich einen solchen Hass gegen djese meine 
Verschwiirer gefasst, dass ich, wenn ich so viel Hände hätte, 
als ich mich an Kraft und Willen aufgelegt finde, wirklich 
glauben würde, diese ganzen Herrlichkeiten allehx machen zu 
künnen. Unterdessen werde ich den Bogen des Thures bei 
S. Pier Gattolini zu Ende bringen lassen, es gehüren dazu 
zwei Säulen von je 16 Ellen mit einem "Plus Ultra", und 
Bildern von Seeungeheuern an den Basamenten sammt einer 
Inschrift am Thor, so gross, das ihre Buchstaben jede zwei 
Ellen hoch werden. 
Ich will daselbst eine grosse Figur der Lüge anbringen, 
in Fesseln und sich in die Zunge beissend, gerade so Wie. 
ich hoffe, dass jene, Wenn sie kommen und bei der Ankunft 
Sr. Majestät meine Arbeit vollendet sehen, sich iq die Hände 
beissen werden; und wir werden über sie triumphiren, indeln 
wir gezeigt haben, dass einer, der schwächer ist an Kräften, 
Jahren 11m1 Fähigkeiten, durch die Redlichkeit seines Gei- 
stes ihres Gleichen und ihr Besieger geworden ist, Nun 
bei Tunis. 
üleereslfanal 
Goletta,
	        
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