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Waren, als bittere Thränen, and wenn ich sie äiese vergies-
sen sah, so fühlte ich mich mehr vor Mitleid sterben, als an
dem steten Ficher, das mich niemals verliess. Aber ich
glaube es fest der grosse Gott richtete seine Augen auf
(lie Jungfräulichkeit jener Mädchen, auf die Unschuld jenes
Knaben, auf die Bekümmernisse 1neiner Mutter, so wie auf
(las Elend meines Todes uncl auf" das Unglück meiner Fa-
milie, die kürzlich clen Vater verloren so wie einen jüngeren
Brader 21.1s ich, der im Jahre 1530 sieh von dem Heer, (las
damals um Florenz stand, (lie Pest holte und im dreizehnten
Jahre seines Alters daran starb. Da erheiterten sich alle
Gemüther unserer beängstigten Familie, indem meiu Fieber
nachliess, und während ich wieder nach und nach zu mir
selbst kam, veränderte es sich in ein viertägiges, wie icl1 es
auch noch jetzt habe. Und (la mir nun die Sinne alle wie-
der an ihre Orte zurückgekehrt sind, so hoife ich auch bald,
meine ganze Gesundheit wieder zu erlangen, und, wenn ich
die Lufc wechsele, mit Grottes Hülfe. wieder so gesund zu
werden, wie ich es zuvor war.
Ich bin jetzt hier zu Hanse in Arezzo und da ich Weiss,
dass man dem Cardinal meinen Tod gemeldet hat, so künnt
Ihr, wenn Ihr cüeses leset, ihm bezeugen, dass ich noch am
Leben bin, umsomehr, als ich ein Blatt gezeichnet habe, das
hier anbei mitfolgt, und das Ihr Sr. hochw. Herrl. geben
mäget, um ihm dadurch mehr, als durch anderes meine Ehr-
erbietung zu bezeugen. Die Idee der Erfindung ist von
einem mir befreundeten Herrn, der mieh während meines
Uebels fortwährend Llnterhalten hat. _Ieh denke, sie wird Euch
gefallen.
Und damit Ew. Herrl. und der Cardinal es besser
verstehen, so Vwill ich seine Bedeutung so k1u'z als Inüg-
lich darunter schreiben. Jener Baum, der in der Mitte der
ganzen Darstellung gezeichnet ist, ist der Baum der Fortuna,
was er durch Seine Wurzeln andeutet, die weder ganz über,
noch ganz unter der Erde sind.