133.
GIORGIO
VASARI
an
den
Bischof PAOLO
Grovro.
Arezzo, 4.
September
des
Monsignor! Ich bin so betriibt über die Abwesenheit
Herrn Cardinals and so vieler meiner Herren und Gän-
ner geblieben, dass meine Fähigkeit, die sich an ihrem An-
blicke stärkte, und durch (lie Hoffnung wuchs, welche jene
auf meine Vollendung in der Kunst der Zeichmlng setzten,
sich verringert hat.
Und äann hat der Schmerz meine Begeisterung erkältet,
so dass ich nicht mehr so kühn und zu so Vielem unterneh-
mungslustig Wie sonst bin, und der Grund davon ist, dass ich
nun nicht mehr täglich Gelegenheit habe, meine Sachen Je-
manden zu bringen, der mich aufrichtete, anfeuerte und vor-
wärts brachte, wie es mein hochwürdigster Monsignore zu
thun pflegte. Und wenngleich mein Streben, etwas zu schaf-
fen, das mich in der Malerei berühmt machtc, von Tag
zu Tag sich verringerte, so empürten sich (loch meine
Sinne, und die Kraft meines Kürpers und mein Leben ist
durch ein hartnäckiges "Fieber geschwächt worden, (las, wie
ich glaube, seine Veranlassung in meinen Anstrengungen im
vergangenen Frühjahr gehabt hat. Wie ich mich nun so
verlassen sah, obschon Canigiano den MeisterPaolo, einen jü-
dischen Arzt, kommen liess, und als ich nun auch bemerkte,
dass meiln Diener Batista Gal Borgo krank wurde,_ (la hielt