Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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hat mich niemals anzutreibexl gehabt, und in jeder Ex-ündung, 
wie in Zeichnung und Modellen, habe ich immer viel mehr 
gethan, als man {Ion mir verlangt lxatte. Und S. Exe. hat 
mir ein Werk in (lie Hand gegeben, würdig eines ruhmvollen 
Fürsten uml aines Zeichners, wie ich es bin. Unfl wenn 
e: mich alt werden und sterben lässt, ehe ich dasselbe voll- 
endet habe, so werden es die Kinder Eurer Kinäer nicht 
sehen. 
Denn wenn ich sterbe, so erlischt mit mir in diesem Zeit- 
alter die Zeichnung ganz und gar, indem immer (lie Zeichner 
äusserst selten svaren, 11m1 jetzt sieht man Niemand mehr er- 
stehen, der etwas hervorleuchte. Und wenn Ihr Euch an 
diesen Darstellungen überzeugen wollt, so werdet Ihr sehen, 
dass ich (lie Wahrheit spreche. 
Ich flehe ihn nun auf (las Wärmste an, dass ihm 
jene Ausgabe nicht bedeutend erscheinen müge, indem es 
sein erlauchtes Hausl) nielnals mit so glorreichem Werke 
zu thun gehabt hat. Und ich erbiete mich, es in einer Weise 
zu maehen, dass sein Name auf ewig geehrt sein wird. Unfl 
bah]. Werdet Ihr eine grosse Figur sehen, die vollendet und 
geglättet ist, und (lie ieh jetzt in die Kirche schicken will. 
Dabei erinnere ich Euch an jenen Baum mit Adam, den S. 
Exc. mir in Bronce zu machen aufgetragen bat?) und der jetzt 
schon gemacht sein müsstc, indem er mit seiner Rüstung in 
Jeu schwarzen Marmor eingelassen werden muss, unter dem 
Bogen; weshalb es also nüthig ist, dass er zugleich mit dem 
anderen gemacht werde. 
Und wenn ich diese Sachen nach dem Zufzmlle leitete, so 
würde ich in solche Schwierigkeiten fallen, dass weder ein 
anderer, noch ich selbst je aus dieser Arbeit herauskäme, 
indem sie so schrecklich ist, xmcl voll der aller verschiedeu- 
sten Ding-e, dass man sich durch Worte gar nicht darüber 
1) D: h. das Haus des Herzogs. 
2) limier dom Altar. Späwl. kam 
chel Angelo dahin.  
"ein 
todter 
Christus 
VU
	        
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