Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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die Belege in den Briefen Bandinellfs, deren eine sehr grosse 
Anzahl vorhandexx ist, von denen wir indess nur drei, als für 
unsern Zweck genügend, in Nachfolgendem mittheilex-Ü). 
126. 
BACCIO 
BANDINELLI 
311 
Cosmo 
[Florenz] 
Decembcr 
1547. 
Erlauchtester Ilerzog! Vermüge Eures Einsehens wissr 
Ihr besser als ich, dass die vielen und so grossen Statuen. 
die ich in Marmor gemacht habe, unmüglich von der Hand 
von Gehülfexm sein kännen; denn das würdet Ihr bald er- 
kannt haben, und es würden Euch dieselbexx nicht so genehm 
gewesen sein. Es bat mieh vielmehr nur eine lange Erfah- 
rung in der Kunst veranlasst, die Hülfe von zwei Gesellen 
zu verlangen, was eigentlich gar nichts ist im Vergleich zu 
dam, was wirklich nüthig wäre. Und Ew. Herrl. habe ich 
einen wirklichen Beweis davon gegeben, in der Thür von 
S. Giovanni, indem ich mich erinnere, von einigen, die mit 
Donato 2) waren, gehärt zu haben, er hätte immer in seiner 
Werkstatt achtzehn bis zwanzig junge Leute gehabt, indem 
er auf andere Weise niemals ein Werk wie den Altar des 
h. Antonius von Padua hergestellt haben würdc, nebst seinen 
anäern Werken. Und dann die Säulen mit den Reliefs in 
Rom, von denen eine jede die Lebensdauer von zwanzig 
1) Bouari bat im ersten und sechsbexx Bande seinor Raccolta 
zweinndzwanzig Briefe Banclinellfs bekannt gemncht, zu denen noch 
vier in Gaye's Carteggio hinzugekommen sind. 
2) Bandinelli befindet sich hier olfenbnr im Irrtluun, indcm Do- 
natello (der ist unter Donato gemeint, vgl. Brief 9. S. 25) nienmls 
an den Thüren von S. Giovanni gearbeitet bat.
	        
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