Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

118. 
BENVENUTO 
OELLINI 
31H 
005m0 
Florenz, 7. Februar 
1554. 
Erlauchtester 11m1 vortrefflichster Herr Herzog! Mein 
stets hochzuverehrencler Gänner! Da ich, mein glorreichster 
Günner! Ew. Erl. Excellenz in vielen Bittschriften ersucht 
habe, mich mit einigeln Gehalt zur Fristung meines arrnen 
Lebens zu unterstützen, und da ich derselben meine grossen 
Unglücksfälle aufgeführt habe, so Will ich clieselben hier nicht 
wiederholen, indem ich sehr wohl Weiss, dass es einem so 
tugendhaften 11m1 feinfühlenden Hem-n nicht verborgen bleibt, 
sowohl welchen Werth meine ehrenvollen und mit Liebe 
(lurchgeführten Bemühungen haben, als auch Wie viel ich 
laide. Nun ersuche ich Ew. Exc., es müge clerselben ge- 
fallen, mich mit dreissig, fünftlnddreissig Oder vierzig Scudi 
monatlich zu unterstützen, auf Abrechnung meines Gehaltes 
oder der Gelder, die ich aus meiuer Tasche bczahlt 1121136, 
und für welche mjch Ew. Exc. auf die Bücher des Michele 
Ruberti angewiesen hatte; denn es ist nun bald ein Jahr, 
dass ich weder mein Gehalt noch von einer andern Seite ir- 
gend eine Unterstützung bekommen habe: und dabei muss 
Ew. Exc. Wissen, dass ich schr verschuldet bin. Ich ersuche 
Ew. Exc. daher, mich auf die besagte Weise mit vierzig 
Scudi monatlich, oder je nach deren Belieben mit eincr grüs- 
seren oder geringeren Summe unterstützen zu wollen und 
mir in deren Gnade zu bewahren. Gott erhaltc Euch lange 
im Glücke!
	        
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