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Die Lira nun aber, die eigentliche Rechnungsnlünze in
Silber, zeigt ein forthwähreudes Sinken des Werthes. Die dar-
auf bezügliche Berechnung von Savignyk ergiebt für die
Zeit des fünfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts folgende
Werthbestimmungen de; Lira nach Konvenfionsgeld. Im An-
fang des üinfzehnten Jahrhurxderts (1400) galt dieselbe 23 Gro-
schen; 1441 16 Groschen 6 Pfennige; 1464 18 Groschen;
in den Statuten der Universität von Bologna 13 Groschen;
1509 11 Groschen 8 Pfennige; 1546 und 1557 11 Groschen
6 Pfennige. Den Werth einer unter dem Grossherzog Fer-
dinand I. ausgeprägten Horentiner Lira. vom Jahre 1603 hat
mir der Hofrath Dr. Bolzenthal auf ungefähr 8 Silbergroschen
bestimmt. Bei der Werthbestimmung der Lira von Reggio,
welche in dem Kontrakte Corregghfs mit Alberto Pratonero
vom Jahre 1522 vorkmnmt, habe ich, um den Preis, der
Correggio für sein berühmtes Bild der "Nacht" gezahlt wor-
den ist, auf keinen Fall zu niedrig anzusetzen, dia hächste
Werthbestimmung dieser Münze angenommen, wonach sich
dieselbe "auf einen halben Scudo, und der Preis des Bildes
selbst auf 136-140 preussischc Thaler belaufen hätte. Es
ist dabei indess zu bemerken, dass von Anderen der Werth
der Lira von Reggio bei weitem gdringer angesetzt wird,
und dass sich, wenn wir den Maassstab der florentiner Lira anle-
gen, der Preis jenes Meisterwerkes nur etwa. 102-103 Thlr.
betragen haben würde (S. 153). In Bezug auf den in den
Briefen häxliig crwähntcr; Goldscudo bemerke ich, dass nach
den Rechnungen über Celliniksche Arbeiten der Scudo im
Jahre 1552 zu 7 Lire, im Jahre 1554 aber zu 7 Lire 10 Soldi
gerechnet wurdc. T a s si Vita diBenvemlto Cellini III. 36 u. 75 l).
Dukatcn dagcgcxl zu 107 Lire gcrcchnct Werden. Pungileoni Mc-
morie di Corrcggio Il. 169-172.
l) Die Scudi del sole, welche in dem 'l'estamente des Leonard0
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