114.
GmLlo
ROMANO
an
dia
Bauvorsteher
der
Steccata.
Mantua, 26. Mai 1540.
Zuvürflerst sage ich Allen meinen Dank und Gnxss, in-
dem ich erkläre, (lass ich in Rücksicht auf dan geringen Ge-
winn und auf die grosse Mühe, die ich von der Arbeit für
die Steccata erwarte, mich nur sehr ungern dazu entschliesse,
clieselbe zu machen. Wenn ich dann aber meine Gedanken
darauf richte, Welchen edlen Männern ich einen Gefallen da-
durch erweise, so bin ich bereit, Hmen von ganzenl Herzen
zu dienen, und mäge daraus folgen, was (la. Wollc.
Dabei bitte ich Sie, mich in Ihren Schutz zu nehmen
und immer die Verpüichtunng uncl die Dienstbarkeit in Be-
tracht zu ziehen, in denen ich schon so viele Jahre hindurch
zu meinem Herrn Herzoge stehe, es auch immer rlaraus er-
klären zu wollen, dass die Zeit der Ausführung vielleicht
länger oder kürzer sein wird, je nachdeln der vorbesagte Hen-
Herzog mir die Musse dazu gestatten wird. Und nun nichtcs
weiter; ich überlasse das Ganze der Billigkeit der vorbenann-
ten edlen Herren, deren YVohlgeneigtheit ich mich anheim-
gebe und empfehle, and denen ich die Hände küsse.
Folgendes mag zur Erläuterung der obigen drei von
Gualandi Nuova Race. II. 3, 10 und 13 bekannt gemach-
ten Briefe dienen. Durch ein Testament waren der zu der
Kirche S. Maria della Steccata gehürigen frommen Brüdey-
schaft ,,zur heiligen Jungfrau" in Parma 1000 Goldscudi zu Ma-
lereien vermacht worden. Dafür sollte in der Nische der Kirche
eine Kränung der heiligen Jungfrau ausgeführt werden und
dic Arbeit wurde unter dem 10. Mai 1531 an Francesco
Mazzola. genannf il Parmigianino, fiir 400 Scudi d'oro dal