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ROMANO.
Giulio Romano war durch die Vermittelung des Grafen Bal-
dassare Castiglione, der seine Licbe für Rafael auch auf dessen
Lieblingsschülex" übertragen batte, im Jahre 1524 in die
Dienste des Ilerzoges von Mantua, Federigo Gonzaga, getre-
ten. Der Brief, in wclchem Fcderigo (leu Grafen unter dam
29. August 1524 um seine Vcrmittelung bei dem Künstler
ersncht, ist von Gayc Cart. II. 155 bekannt gemacht; dic
Antwort Castiglionmäs ebendaselbst p. 156.
Die Stellung, in welche nun Giulio Romano zu Blantua
eintrat, war eine ungernein ehrenvolle. Alle UnternelnnunF
gen, die von dem kunstliebenden Fürsten ausgingen, waren,
insoweit sie Malerei und Architektur betrafen, sciner Leitung
anvertraut. Man kann sagen, dass Giulio Romano seinen
Ruhm in der Nlalerei sowohl, als in der Baukunst hauptsäich-
lich seiner Thätigkeit zu Mantua, zu verdanken habe; in
letzterer Beziehung war derselbe so gross gewordon, dass
man nach San Gallcfs Tode in Rom daran denken konnte,
ihn zum Ober-Baumeister von S. Peter zu machen. Die darw
über schon angeknüpften Unterhandlungen Wurden durch Giulio
Romands Tod unterbrochell (s. oben S. 218). Ueberdics war
die Stcllung vortheilhaft (lurch grossen pekuniiiren Gewinn,
glänzend (lurch ausgedehnten Einfluss und hohen Rang, ehren-
voll durch die Freundschaft des Fürsten. Von don Verhält-
nissen (les letzteren zum Künstler geben die zahlreichen Briefe
Kunde, die zwischen beiden gewechselt und von Gaye na-
mentlich ans dem Zeitraum vom Jahre 1528-1538 verüf-
fentlicht sind.
Sie sind hier (mit Ausnahme von Nr. 110) nicht aufge-
nommen worden, weil sie zum grässten Theile nur Speciali-
täten der verschiedenen zu Mantua ausgeführten Bauten be--
treffen. Von allgemeinerem Interesse dagegen sind die Briefe
112-114, zu denen sogleich der Brief des Parmigianino
(Nr. 115) hinzrlgenommen Werden muss.