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Angelo, was er so vielen ihm viel fermer stehenden Personen
so reichlich spendete, Rath und thätige Beihülfe bei den ver-
schiedenartigsten Unternelamungen der damaligexl Zeit, sollte
er das gerade dem Freunde versagen?
105.
SEBASTIANO
DEL
PIOMBO
3,11
Mwmzr,
ANGELO.
BOUM
Oktobcr
1512.
Mein liebster Gevatter! Wundert Euch nicht, dass ioh
Euch seit vielen Tagen nicht geschrieben, noch auf Euren
letzten Brief geantwortet habe. Denn ich bin viele Tage im
Palaste gewesen, um S. HeiL, unsern Herrn, zu sprechen,
und niemals habe ich jene Audienz erhalten künnen, die ich
mir wünschte.
Endlich habe ieh ihn denn gesproclxen 11m1 S. Heil, hat
mir so günstiges Gehär geliehen, (lass er alle, die im Zim-
mer zugegen waren, wegschickte und ich mit unserm Herrn
and eineln Kammerdiener, auf den ich mich verlassen kann,
allein blieb und ihm also meine Sache vortragen kunnte.
Und cr härte mich mit Wohlwollen an: denn ich stellte
Sr. Heil. mich zugleich mit Euch zu jeder Art Dienst, and
wie es ihm gut dünken würde, zu Gebote und fragte ihn
nach den Gegenständen und den lMaassen, und allem
Uebrigen. Se. Heil. erwiclerte mir Folgendes: Bastiano,
Juan delP Aquila hat mir gesagt, dass in dem unteren Saale
sich nichts Gutes machen lässt wegen der Wälbung, die sie
gemacht haben, indem (la, wo die Wülbung ausläuft, gewisse
Lunetten entstehen, die fast bis zur Mitte der Fläche gehen,
auf welche die Bilder kommen sollen.
Und dann sind aueh (lie Thüren da, die nach den Zim-