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glelche mit ihnen gelangen liesse, sowohl um x1icht allzu strenge
zu erscheinen, als auch um mit denselben in gutem Einver-
nehmen zu bleiben, indem es weder in meiner Gewohnheit,
noch in meiner Neigung liegt, einen Process auzufangen, es
sei denn, dass ich mit Gewalt dazu gezwungen wiirde.
Ich bitte Sie also inständigst, bei der Liebe, die Sie in
so grosser Freundlichkeit immer für mich gehegt haben, und
bei meiner langjährigen Dienstbarkeit and Ergebenheit gegen
Sie, in dieser Angelegenheit mit Ihrer gütigen Vermitteluxlg
einschreitexl zu wollen, so dass ich mit jenen ein ehrenvolles
Abkommen t-reHen, und Ihrer Herrll. vDiener bleiben kann,
wie ich es von Anfang an aus Liebe zu meinen dortigeu
Gännerxm gewesen bin, auf deren Veranlassung ieh zu jenem
Werke berufen worden bin; sowie auch wegen des Rufes
von deren Freigebigkeit, indem ich die Arbeiten für meinen
Künig, so wie vieler anderer meiner Herren hier in dieser
Stadt ihretxwfegen unterbrochen habe.
Der Grrund, ans welchem sie mir dasjenige, was mir ge-
bühret, vorenthalten nlüchten, ist der, dass ich mich mit dem-
je-nigen Preise zufrieden gestellt erklärt habe, auf welchen
besagtes Werk abgescvhätzt werden würde; und der Grund.
weshalb ich nicht einem solchen Verluste zu unterliegen ge-
meint bin, ist der, dass die Sache von Personen abgeschätzt
werden muss, die der Kunst verständig sind, d. h. von Ma.-
lern und zwar von ausgezeichneten Malern; und wenn ich
auch damit zufrieden gewesen bin, dass mir durch die Env
scheidxlng jener beiden in der Schrift genannten Doctoren, et-
was von demGelde abgesprochen werden dürfe, das mir mit
Fug und Recht gebührte, so muss doch jene Abschätzung,
unter der ich eine in gutem Glauben vorgenommene verstan-
den habe, von Meistern der Kunst gemacht werden, die so-
WOhI über die Frage, ob das Werk von meiner Hand sei,
2118 811011 über den Werth desselben ihr von allem Verdacht
des Betruges oder der Büswilligkeit freies Gutachten zu geben