Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

104. 
TIZIAN 
an 
den 
Bischof 
VOH 
Brescia 
Dom-zmco 
BOLLANI. 
Venedig, 
3. Juni 
1569. 
Erlauchtestex- und. Hochwürcligster Monsignore! Nach 
langer Ze-it, dass ich Ew. Erl. uud ,Hocl1vxf.He1-rl. nicht. meinc 
Verehrung bezeigt habe, beeile ich nlich mit gegenwärtigem 
Briefe meiner Verpflichtung nachzukommen und zu gleicher 
Zeit Sie dringend nm Ihre- Begünstigung in dem Geschäfte zu 
ersuchen, welches ich mit jener Erh. Stadt habe. Und damit. 
Ew. Erl. und Hochw. Herrl. wisse, in welcher Lage ich mich 
in Bezug auf diese Angeleggenheit befinde, su habe ich Ihneu 
zu sagen, dass mein Sohn Horatio die von mir nicht ohne 
grosse Beschwerde, nm jehen Herren zu Diensten zu sein, 
gefertigten Malereienv florthin gebracht hat. Darauf erwider- 
ten ihm dieselben, sie glaubten zwar nicht, dass (lie Bialereieu 
von meiner Hand seien, wollteu inrless lüchtszlestowveniger 
äafür sorgexl, dass ich zufriedengestellt würde und da1'auf' 
gaben sie Befehl, dass mir das Geld, welches sie für meine 
vollständige Bezahlung ausreichend erachten, ausgezahlt 
würde'). 
Deshalb wollte nun aber besagter Horatio, indem er die 
geringe Kenntxüss sah, welche sie von meinen Sachen bewie- 
sen, und um main Interesse, sowohl in Bezug auf meine 
Ehre, als auch meinen Vortheil zu wahren, jenes Geld nicht an- 
nehxnen. Da. ich inrless wünsche, die ganze Sache auf dem Wege 
der Gerechtigkeit zu Ende gebracht zu sehen, wenn dies auf 
keine andere Weise erreicht werden kann, so habe ich erst 
versuchen wollen, ob sich nicht durch die Vermittelung Ew. 
Erl. unü Hochw. Herrl. zu irgend einem ehrenvollen Ver- 
l) Diedcro ordine chc mi fossero pagati quef denm-j, che 0551 
sanuo (vielleicht hanno?) per mio compiuto pagamenm.
	        
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