170.
TIZIAN
3.11
die
Deputirtcn
VOII
Brescia.
1565.
August
Vcncdig,
Iuh baba dic Anwcisungen, die mir Eww. erlauchten Herrll.
für dic Nlzwlcreicxl geschickt haben, crhalten, und es sind mir
dieselben sehr schün erschienen, so dass ich in Bezug auf
dio Eründung sehr viol Licht daraus gewonnen habe. Da,
ich nun so gut und so ausfiihrlich von den Erfindungen und
Ihren Wünschen unterrichtet bin, so werde ich mich bemü-
ben, allcs zu thun, was die Kunst und die Natur des Wer-
kes erfordert, sowohl zu meiner Ehre, als um dieser erhabe-
nen Stadt zu dienen, Wclcher ich nicht minder zugcthan bin,
als n1ciner eigenen Vaterstadt Venedig l), und zwar eben S0
wohl wcgen deren trefflicher Eigenschaften, als auch wogen
der grossen Anzahl von Freunden und Günnern, welche ich
in derselben zu haben überzerlgt bin.
Nur das Eine thut mir leid, dass ich eine solchc An-
weisung nicht früher gehabt habe, indem ich dann schon ein
Stück wdeiter äein würde. Indess glaube ich, dass Eww.
Hem-Il. Wohlwollen das Werk aus Rücksieht Hir mieh auf-
geschoben habe, in der Absicht, dass ich mich bei der vergan-
genen überlästigcn Hitze nicht allzusehr anstrengen sollte.
Ich sage Ihnen daher 1neinen Dank dafiir, und- küsse Ihnen
die Häinde, indem ich Ihnen die Versicherung gebc, dass ich
weder wegen der Beschwerlichkeit der Hitze, noch wegen
eines anderen wichtigeren Umstandcs unterlassen haben würde,
EwW.Herr1l. meine Dienste zu weihen, und Sie werden mich
Aehnlich
elctta pcr
1) Venezia mia propria patria.
dalla pittura) von Tizian: Paveva
p. 55 n. 13.
sagt Dolce (dialogo
sua patria. Cadoriu