TIZIAN
3,11
PHILIPP
August
Venedig, 5.
1564.
Das Abendmahl unseres Herrn, das ich schon lange Ew.
Majestät versprochen habe, ist nun clurcla Gottes Gnade nach
sieben Jahren, seitdem ich dasselbe begonnen, zur Vollcndung
gebracht worden, nachdem ich darüber fast ununterbrochen
mit der Absicht gearbeitet, Ew. Majestät in diesen meinen
letzten Lebensjahren ein Zeugniss meiner langjährigen Erge-
benheit zu hinterlassen, das grüsste, das ich jemals vermochte.
Wollte Gott, dass (las Werk Eurem geläuterten Urtheile so
gefalle, als ich mich bemüht habe, es Euch in dem Wunsche,
Euch Genüge zu leisten, erscheinen zu lassen. Ew. Majestät
wird es also dieser Tage erhalten, (la ich dassclbe, Euer Be-
fehl gemäss, Eurem Sekretair Garzia Ernando zugestellt habe.
Unterdess bitte ich EW. Lmbegränzte Huld, zu geruhen,
dass, wenn Euch jemals moine langjährigen Dienste in irgend
einer Beziehurxg angenehm gewesen sind, ich nicht mehr so
lange in der Erhebung meines Gehaltes gcquält werde, so-
Wohl in der spanischen Gesandtschafif), als auch von Seiten
der Kammer zu Mailand, damit ich clic wenigelm Tage, die
mir noch geblieben sind; um in Eurem Dienste verwendet zu
werden, in Ruhe verleben künne, indem dadurch Ew. Ma-
jestät nicht minder Ihre Pietät gegen den Kaiser, Euren Va-
ter glorreichen Angedenkens, dessen Willen Ihr damit in
Ausführung bringt, hekunden, als auch sich selbst eine Liebe
erzeigen wird. Denn indem ich von den tausend ununter-
brochenen Sorgen das Wenige meines Unterhaltes, das ich
dmrther beziehe zu erhalten, befreit bleibe, werde ich meine
NelPispedizione
di
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