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dass mein auf die Kannner von Mailand angewiesenes Gehalt
von 200 Seudi, von denen ich niemals auch nur das Geringste
erhalten habe, so wie auch die Entnahme von 300 Wagen
Getreide aus dem Känigreich Neapel und das mit der SP8,"
nischen Naturalisation verbundene Gehalt von 500 Scudi für
meinen Sohnl), gegenwärtig wirklich in Ausführung gebracht
werden, wie es der huldreichen Absicht Ew. Mqjestät und
den Bedürfnissen von deren Diener entspriclnt, damit ich dureh
Ew. Llajestät Freigiebigkeit der Aussteuer meiner Tochter
nachkommen kann.
Und Ew. Majestät wird mir aine besondere Gnade
durch Ertheihmg Ihrer Befehle erweisen, wie ich Stets
in Ihrem Dienste alle meine Kräfte anstrengerl werde, in-
dam ich bis zu meinem 'l'ode keinen anderen Wunsch hege.
Und unser Herr Gott erhalte auf immer Ew. kaiserliche
Majestät !
Der bei Ticozzi (App. HI, p. 310) abgedruckte Brief
ist. xmch der lNIeinung dieses Schriftstellers im Jahre 1548
oder hüchstens 1549 geschrieben. Da, nun aber darin auf
die Aussteuer der Tochter Bezug genommen wird, so ist der-
selbe mit grosser Wahrscheinlichkeit in Jas von uns oben
angegebene Jahr zu setzen, in Welchem sich Tiziads Toch-
ter Lavinia e) mit Cornelio Sarcinelli verheirathete. Der Hei-
rathsvertrag datirt vom 20. März 1555 und die von -Tizian
versprochene Ausstemler belief sich auf dia für (lie damalige
Zeit sehr hohe Summe von 2400 Dukaten a) (Cadorin a. a. O.
1) Cosi dalle tratte delle 300 carre digrano de! regno di Napoli
e dalla pensione dalla naturalezza di Spagna di Scudi 500 par mio
figliuolo. Ich weiss nicht, ob mit dem ersteren die Lieferung oder
die Erlaubniss zur Ausfuhr von 300 Wagen Getreide gemeixxt sei.
2) Ticozzi hezieht diese Aussteuer freilich aul' Tiziaxfs Tochter
ÜOTÜGÜR, die sich damals verheirathet hätte. Indess findet sich von
dieser in den aufDokumenten beruhenden Mittheilungen Cadorin's keine
Erwähnlung.
3) Ai 19 di 8511910 de] 1555 contb a Sarcinelli uua porzione di
dote in scucli d'or0 da lire venete 64, 14 corrispondenti a ducati 500.