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Herrl. ersehen wird, wie viel Greist unä Liebe ich in die Ar-
beiten fiir Se. Maj. zu legen Weiss, 11m1 binnen Kurzem werde
ielx noch zwei andere Gemälde schicken, die nicht weniger
als diese gefallen werden und die schon vollendet sein wür-
dan, wenn nicht als Hinclerniss das Bild der h. Dreifaltigkeit
dazwischen gekommen wäre, (las ich für Seine kaiser]. Maje-
stät gemacht habe. Und so würde ieh auch, wie meine Pflicht
ist, ein crbauliches Bild für Ihre Maj. die Künigin vollendet
haben, welches indess auch bald geschickt werden soll. Ich
ersuchc Ew. Herrl. recht sehr, mir die Gunst zu erweisen 11m1
zu schreiben, ob Sr. Maj. jenes Gemälde gefallen und zuge-
sagt habe. Ancleres habe ich Euch nicht zu sagen, als mich
Eurer freundlichen Gunst zu empfehlen und Euch die Hand
küssen.
Der Brief ist bei Bottari (Race. I. 331) mit der Jahres-
zahl 1552, bei Ticozzi (App. HI. p. 313) xichtiger mit
1554 bezeichnet, indem Philipp von Spanien sich erst in die-
sem Jahre mit der sog. spanischen Maria von England ver-
mählte, auf welche Erweiterung saines Reiches sich die
Worte im Eingange dieses, sowie des folgenden Briefes (Nr.
94) beziehen. Für Gio. Benevides, einen cinüussreichen Spa-
nischen Edelmann von der Hofhaltung Philippk, scheint Tizian
auch gemalt zu haben, und zwar namcntlich jcnen h. Seba-
stian, Welcher aus dem Besitz der Grafen Bcnevicies in dia
Sammlung des Escurial gekommen ist, in welcher cr sich noch
befindet. Ticozzi a. a. O. p. 223.