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hatte. Es ist ihm dies auch vollständig gelungen, indem ihm
vie] Wohlthaten 11m1 ehrenvolle Aufträge von Philipp zu
Theil geworden sind.
Die reiche Belohnung, für die er sich im Anfange des
Briefes bedankt, bezieht sich auf ein Bilfl der Danaä, wel-
ches er schon siebexl Jahre früher für den Cardinal Farnese
11m1 jetzt für Philipp gemalt batte, 11m1 zu welchem die übri-
gen in dem Briefe genannten Bilder als Pendants dienen
sollten.
TIZIAN
3,11
Sign.
Don
G10.
BENEVIDES.
Venediga
Septelnber
1554.
Ieh weiss nicht, ob mein Gänner, Herr Benevides, weil
zu der Grüsse seines Iiünigs noch ein neues Reich hinzuge-
kommeilu, so stolz geworden sein wird, dass er weder die
Büefe noch die Malerei jenes Tizian wiedererkennen Will, den er
doch einst so lieb hatte. Indess hoHe ich doch, dass er so-
wohl diese als jene mit heiterem Sinn erblicken und sich
darüber freuen wird. Denn ein Herr, der von Natur so edel
und von Sitte so milde ist, wie Ew.Herrl., lässt seinen Die-
nern um so mehr Würdigung und Liebkosung angedeihen, als
sich seine Autorität und die Fähigkeit steigert, andern helfen
zu künnen.
S0 hoffe ich also, dass ich und meine Angelegenheitexl
mehr als je zuvor von Euch sich Eurer Gunst werden zu er-
freuen haben. Mit einem Wort, ich setze alle meine Hoff-
nung auf den grossen Känig von England, durch Vermitte-
lung meines guten und freundlichen Herrn Benevides, von
dem ich weiss, dass er mir helfen will and kann. Ich Schicke
jetzt die Fabel von Venus 11m1 Adonis, aus Welche? EW-
Künsllcr-Brifrfv, l. 19