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Bott. II. 180. Wie wenig stimmcn mit dieser Ver-
ehrung und Innigkeit die Worte überein, die der treulose
Freund fiinf Jahre früher an Coshno 1. gerichtet hatte:
Pmmo
Axmwxo
Cosnuo
Venedig,
1545.
17. Oktober
Mein Gänner! die nicht geringe Mange Geldes, in deren
Besitz sich M. Tizian befinclet, so wie seine übermässige Be-
gierde dasselbe zu vermehren, ist der Grund, dass er, ohne
sich an Verbindlichkeiten zu kchren, die er gegen Freunde
hat, noch an Verpüichtungen, die man Verwandten suhuldig
ist, nur an (las mit aussergewvähnlicher Besorgniss denkt, was
ihm grosse Dinge in Aussicht stellt; deshalb ist es auch kein
Wunder, wenn cr, nachdem er mich sechs Honate Iang mit
der Hoffhung hingehalten, jetzt von der Freigebigkeit PauYs HI.
angelockt, nach Rom gegangen ist, ohne mir das Bild Eures
unsterblicherl Vaters zu machen u. s. w.
Gaye Cart. II. 332. Die in (10111 Briefe Tizian's er-
wähnten Personen sind bekannt. Der Sohn Oarfs V. ist
Philipp II., spätex- Känig von Spanien, clessen für ihn so folgen-
reiche Bekanntschaft Tizian damals mazcbte und den er, wie auch
den in der Gefangenschaft des Kaisers beündlichen Ohurfür-
sten von Sachsen, während saines damaligen Aufenthalts in
Augsburg Inortraitirte.