Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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und die Hände zu küssen, was ich Euch mm in meinem 
Namen zu thun bitte; sagt ihm auch (labei, dass ich nicht 
müde werde, mit Messer Pietro Aretino gut von ihm zu spra- 
chen, und dass Wir uns stets über seine G-rüsse zu unter- 
halten  denn wahrlich, dieser spricht von Sr. Erl. HerrL, 
wie man nur von Ühristus sln-echen künnte! 
Seir]. (loch so gut und sagt Benecletto  obwohl ich 
ilnn keine üblen Nachrichten, oder die ihn verletzen künnten, 
mittheilen will  aber 61' soll sich nur gedulden, denn seine 
lNlzn-colina soll guter HoiTnulmg sein  .    Pomponio und Orazio, 
meine Sühne befinclen sich wohl; sie lernen gut und sind 
gross geworden und ic-h hoffe, sic werden mit Grottes und 
meiner Gänner Hülfe einst tüchtige Männer werden. 
P. S. Thut mir doch auch den Gefallen und empfehlt 
mich Monsignor Valerio 11m1 Messer Marco Antonio Soranzo 
und meinexu grossen Alfonso, der Rich nicht herablässt an 
mich zu schreiben. 
Der Brief ist abgedruekt bei Stefzmo Ticozzi Vite dei 
pittori Vecellj di Üadore (Mil. 1817) p. 307 fi". Et hat fol- 
gende Adresse: A1 suo quanto fratello onorando Messer Ven- 
dramo, camerier dell" illnstrissiino e. reverendissiinf: cardinal 
de' Medici a Roma. 
Der Cardinal Hippolyt von Medici, Sohn Giuliands und 
Enkels Lorenzo des Prä-ehtiigen, auf welclien sieh der obige 
Brief Tiziadsbeziellt, war eine ungemein glänzende Erscheinung 
der damaligen Zeit. Stolz und schün, begabt mit kriegeri- 
schem Sinn und Talent, wie mit Liche und Verständniss fiir 
Kunst und YVissenschaift, wm- cr im Jünglingsalter zum 
Cardinal erhoben, ohne deshall) seine kriegerischen Neigun- 
gen und eln-geizigen Pläne aufaugeben. S0 batte ihn denn 
aueh, als er kaum 19 Jahr alt war, sein Vettor Papst Cle- 
mens VII. zum Legaten der päpstlichen Hülfstruppen bei dem 
1) Ma ben vi dico e ve lo raccomando e pcnsate di farmi a pincer 
ancor a me, a far a lui, per esser da banc; c che spero nncor di 
la": adopvrarlo e faremo bnona vivra. 
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