XXVIII
setzt von Kurt Sprengel S. 58). Und so war denn in der
That auch das Verhältniss Coshnds zu vielen von seinen
künstlerischen Zeitgenossen das einer warmen und innigen
Freundschaft; S0 zu Donatello, der seinem Wunsche zufolge
ueben ihm begrdben werden sollte und zu Michelozzo, der ihm
freiwillig in sein Exil nach Venedig folgte, wie später Lucas
Cranach seinem fürstlichen Herrn und Freunde in die Ge-
fängenschaft.
S0 sehreibt, um hier der Briefe des Leon Batista Alberti,
die in diesel" Beziehung sehr wichtig sbind, nicht noch einmal
zu erwähnen, Antonio Squarcialupi an Giovanni de' Medici
als an seinen lieben Herrn Gevatter (Brief 13); so empüehlt
der Maler -Giovanni Angelo d'Antonio demselben Giovanni
ganz naiv eine Frau (Br. 14). Vgl. auch den Brief des Do-I
menico die Niccolb an die Signorie von Siena (Nr. 11) und
den des Pietro. Cennini au Pier Filippo Pandolüni (Nr. 22),
der in Bezug auf jene Beziehungen zwischen Kiinstler und
Gänner als einer der wichtigsten betrachtet werden kann.
Ueberall finden wir noch ein freies menschliches Verhältniss
von Gleichberechtigtelm zu einander.
Auch in dem Verkehr mit den Fürsten fand noch eine
grässere Freiheit und Natürlichkeit statt. Hier lag überdies
noch die Erinnerung an die Entstehung der Fürstenmacht
aus dem Uebergewicht der geistigen Bildung, oder, wie dies
üftel- der Fall War, der materiellen Gewalt zu nahe, um Ver-
hältnisse der späteren Zeit aufkommen zu lassen. In beiden
Fällen waren die Fürsten gleichsam der Kunst und der
Künstler bedürftig, sei es, um das Uebergewicht geistiger Bil-
dung zu bewahren, oder um es zu dem Uebergewicht der Gewalt
hinzuzufügen. Ja nicht selten darf man den Sehutz, den
Fürsten und Herren den Vertretern der Kunst und der Wissen-
schaften angedeihen liessen, gleichsam als die Sühne für die