Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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Franc. Bologna der Gräün von 
"Donzella." Gaye II. 219. 
Der andere Brief ist an Tizian 
Pepoli Kammerfräulein 
selbst gerichtet: 
FEDERIGO 
GoNzAGA 
ZLII 
Txzmu. 
Mantua, 3. August 1536. 
Theuerster Freund! Früher habt Ihr mir einmal das 
Bild eines Christus verehrH), welches mir über alle Maassen 
gefiel. Daher ist mir der Wunsch gekommen, noch ein an- 
deres ähnliches zu haben. 
Ich bitte Euch daher, seirl so gut und macht mir das- 
selbe mit der Sorgfalt und äem Fleisse, die Ihr bei denjeni- 
gen Sachen anzuwenden pflegt, mit denen Ihr Ehre zu ge- 
winnen wünscht, und mit denen Ihr wisst, uns einen Grefal- 
len zu erweisen. Und noch wiinsche ich, dass diese Figur 
nicht weniger sehän und gut als die andgre sei, und dass 
man sie zu den vortrefflichen Werken Tiziads rechnen 
künne. Auch mächte ich, dass Ihr die Zeit für (lie Arbeit 
so wähltet, dass ich das Bild in jedem Falle für den Tag 
der Madonna im Septelnber erhalte, denn ich versichere Euch, 
Ihr künnt mir keinen grüssern Gefallen erweisen unfl ich 
werde Euch dessen immer eingedenk bleiben, womit ich n1ich 
Euch zu Gebote stelle. 
Gaye II. 263. Ein Brief, in welchem namentlich die 
Unterscheidung der guten Werke von den weniger guten 
zu beachten ist, aus der hervorzugehen scheint, dass bei clem 
sich ungemein steigernden Begehr nach den Werken seiner 
Hand, Tizian schon in dieser Zeit fast gezwungen war, au 
einigen mit geringerer Sorgfalt zu arbeiten. Dazu kam die 
Forderung, die verlangten Arbeiten in müglichst kurzer Frist 
zu liefern, in welcher Gonzaga wahrscheinlich auch in jener 
1) Donast-e, die Arbeit wird, 
schenla, als eine Gunst hetrachtet. 
wie 
oben gesagh 
als 
ein
	        
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