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3.11
FEDERIGO
GONZAGA.
Venedig, 29. April
1531.
Zu meinem unendlichen Vergnügen habe ich aus Ew.
Exc. Brief erschcn, dast die h. Dlagdalena, die ich Euch die-
ser Tage geschiclzt lmbe, Euch so aussero1'de11t1ich gefällen
hat. Ich habe cine solche Genugthuung darüber empfunden,
flass ich es kaum sagen kfmn, indem ich in der That das
Wenige oder Viele, was von Kuns-t in mir ist, angewendet
habe, um ein Werk herzustellen, das Euch Genüge leisten
sollte.
Und daran ist die Grossmuth und die Freigebigkeit Ew.
Exc. gegen mich Schuld, durch Welche Ihr mich Euch so
verbunden and verpflichtet habt, dass ich kaum sagen kann
wie sehr; obschon Ihr, da 1h1- vielleicht maint, die mir zu-
gewendeten Wohlthaten seien klein im Verhätltniss zu Eurcr
Grossmüthigkeit, mich Euch immer noch mehr zu verpüichten
sucht, als ich es schon bin. Ich wüsste nicht, von
Euch soviel verdient zu haben, so dass ich mich vielmehr zu
hoch belohnt ÜIIÄGHJIIÜCIIÜE. 'Waln' ist es allerdings, dass mir
Qdie Ausfertigung der Benefizien, mit denen Ihr mich in der
Pcrson meines Sohnes gewürdfgt habt, zur besonderen Befrie-
digung gereichen würde, und ich wüsste in der That nicht,
was ich jetzt von Euch erhalten künnte, das mehr "zur Ruhe
meiner Seele beitrüge. Nichts desto weniger soll dies ganz vou
Eurem Ermessen abhängen. Es bleibt mir nur noch übrig
EwnExc. zu bitten, mich in Eurer freundlichen Gunst zu er-
halten, womit ich Euch die Hände küsse und mich ergebenst
empfehle.