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Wenn mein Zuviel tilgt, ausfüllt was mir fehlt
E111" DIitleid. WVelche Busse meinem blinden,
Hoehmütlfgen Wahne Wäfs, wenn IhrÄs verschmähet.
Weil minder unwerth, hohe Frau, zuweilen
Ich sein mächt" Eurer unbegrenzten Güte
Brannt" anfangs mein zu schwacher Geist and
Durch irgend ein Verdienst ihr vorzueilen.
gliihte,
Allein, gewahrend dann, dass zu so steilem
Ziel nimmer eigner WVerth die Bahn mir biete,
Gab so verwegnen Wunsch auf mein Gemiithe
Und Irren selbst muss nun vum Wahn mich hoilen
Ich seh wohl wie, wer meint, dass aufzuwiegen,
Mit meinem schwach hinfälfgem Werke sei
Der Gottesthau von Euren Gnadengütern,
Irrt.
Denn
Kann
Geisteskraft, Kunst, Kühnheit unterliegen
nicht 1nit tausend WVerken einzig neu
Erdexltugend HimmelsgaH erwiedern.
Bald auf den rechten Fuss, bald auf den linken
Tret" ich abwechselnd zwischen Sünd" 11m1 Tugend;
Nach meinem Heile suchend
Zagt. (las verworrne Herz und quält mich matt,
Wie wem, die Sterne sinken,