Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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früheren Briefe erwälzlmten Donati Gianotti nebst drei an- 
deren Freunden ist es zu danken, dass Michel Angelo auch 
ohne (lie letzte Vollendung der Peterskirche zu erleben, die-se 
doch Wirklich selbst vollendet hat. Als nämlich bereits eiu 
,,grosser Theil vom innern IiH-ies der Fenster und vom äus- 
sern der doppelten Säulen vollendet Waren, zwangen ihn diese 
seine Freunde, mindestens ein Modell zur Kuppel zu machen, 
da er sehe, Wie sehr man mit der Wülbung zügere. Viele 
Monate, fährt Vasari S. 392 fort, verstrichen, in denen er 
sich fiir nichts entschied, bis er endlich Hand anlegte und 
allmählich ei11 kleines Thonmodell ausführte, um nach diesem 
Vorbilde und den von ihm gezeichneten Grundrissen und 
Aufrissen ein grässeres von Holz machen zu lassen. Dies 
wurde denn auch im Verlauf von nicht viel mehr als einem 
Jahre vollendet, und danach, ohne die geringste Abweichung 
dieses grossartige Werk der Wälbung nach dem Tode Mi- 
chel Angelds ausgeführt (vgl. über die Geschichte des Baues 
meine Denkmäler der Kunst, Baud HL, zu Tafel 87), 
während, trotz aller Vorbeugung verständiger Päpste, der 
übrige Theil der Kirche nicht von sehr wesentlichen Abwei- 
chungen von dem Plane Michel Angelds, die als eben so 
viel Verunschünerungen zu betrachten sind, bewahrt werden 
konnte. Vgl. den Brief des Carlo Maderno im zweiten Bande. 
BIIOHEL 
ANGELo 
8.11 
VITTORIA 
ÜOLONNA. 
Nichts kann der beste Künstler denken sich 
Das nicht in einem einigen Marmorsteine 
Umschrieben wär, und dies ergreift alleine 
Die Hand, die seinem Geist dient wilüglich. 
Das Uebel, das ich Hielf, das Gut, dass ich 
Ersehd, in Dir Anmutlfge, Hohe, Reine, 
Ruhfs ebenso; zuwider ist nur meine 
Kunst dem erwünschten Zweck, und täätet 
miuh.
	        
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