1811011111,
ANGELO
21,11
Cosnw
April
R0 m, 25.
1560.
Plrlauchtester Herr Herzog! Ich habe die Zeichnungen
der von blesser Giorgio gemalten Zimmer und dus Modell
von dam grossen Saale, nebst der Zeichnung des Brunnens
von Messer Bartolommeo gesehen. Was die lSIalereien anbeä
langt, so glaubte ich wunderbare Dinge zu selgen, wie es alle
Lüejenigen sind und sein werden, äie unter dem Schutze
vun Ew. Herrl. gemacht, 11m1 noch künftig zu machen sein
werden.
Was das Modell des Saales anbelangt, so wie derselbe
jetzt ist, so scheint er mir zu niedrig. Da man doch eimnal
so grosse Kosten Llarauf" verwendet, müsste man ihn minde
stens um 12 Ellen erhühen. In Anbetracht der Verbesserung
des Palastes, so glaube ich, naeh den Zeichnungen, die ich
davon gesehen habe, dass man dieselbe nicht besser ausfüh-
ren künnte. In BetreE des Brunnens von Messer Bartolo-
meo, der in jenen Saal kommen soll, so scheint mir derselbe
aine schüne Eründung, und dass er wunderbal" Schän werden
wird. Daher ich denn Gott bitte, Eueh ein langes Leben
zu schenken, um diese and andere Dinge zu Ende führen zu
künnen. WVas schliesslich den Bau der Florentiner hier an-
belangt, so thut es mir sehr leid, so alt und dem Tocle so
nahe zu sein, indem ich nicht mehr in allen Stücken Eux-e
Wünsche befriedigen kann, indess, so lange als ich lebe, werde
iuh thun, was ich vermag, womit ich mich Euch empfehle.
Der v0n Gaye (Oart. III. 35) 1nitgetheilte Brief zeigt
uns Michel Angelo wieder in einer neuen Angelegenheit um
Rath gefragt und Rath spendend. Es betriift den Umbffll
des palazzo vecchio in Florenz, welchen Cosimo dem Gi0fg10