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Da brachte er nämlich auch die. Entschuldigung vor, dass er
durch den Bau der Peterskirche an Rom gefesselt sei. Dann
aber ,,sah er den Cellini fest an, und üagte läclmelnd: Wie
gefällt es denn Euch in Florenz? Dies Lächeln und
diese Frage bedürfen keines Kommentars." Fürster zu Va-
sari V. 414 Anm. 222.
Wie gross aber die Liebe Michel Augelmfs zu seiner
schänen Vaterstadt gewesen sei, geht ans dem auch sonst in
Bezug auf die dam greisen Künstler gezollte Verehrung inter-
essanten Brief hervor, welchen der Artzt Gherardo Fi-
delissimo an Cosimo I. nach (16111 Tode Michel Angelds
gerichtet hat und der von Gaye (Oart. 111. 126) mitgetheilt
Worrlen ist:
GHERARDO
FIDELISSIMO
an
Cosmo
Florenz,
18. F ebruar
1564.
Erlauchtester Herr Herzog! Diesen Abend ist aus die-
sem zu einem besseren Leben übergegangen der allervor-
treiflichste Messer Michel Angelo Buonarroti, den 1113.11 wahr-
lich als ein Wunderwerk der Natur betrachten kann, und da
ich nebst andern Aerzten bei seiner Krankheit zugegen ge-
wesen bin, so batte ich Gelegenheit zu bemerken, dass es
sein Wunsch war, sein Kärper solle nach Florenz
gebracht werden.
Da er nun hier keine Verwandte hat und, wie ich glaube,
ohne Testament gestorben ist, so schien es mir passend, Ew.
Herrl. sogleich Nachricht davon zu geben, da ich Eure Hin-
neigung zu den seltenen Tugenden, die in ihm waren, kenne;
auf dass Ihr dafür Serge tragen künnt, dass der Wille des
Verstorbenen erfüllt Werde, und dass übexfdies Eure
herrliche Stadt eine Zierde in den vereluten Resten des gräss-
ten Menschen erhalte, der jemals auf der Welt gewesen ist,