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Als Er1äuterung' dieses bei Bottari (Race. I. 13) ab-
gedruckten Briefes an die Oornelia, die Wittwe des nicht
lange vorhef verstorbenen Francesco Urbino, kännen einige
Dokumente dienen, die G-ualandi in der Nuova Raccolta
I. 48 if. bekannt gemacht hat.
Es sind (lies nämlich zwei Briefe, die der Herzog Gui-
dobaldo II. von Urbino an den Commissario von Massa. ge-
richtet hat. In dem ersten (datirt von Pesaro 12. Nov. 1557)
trägt er ihm auf, mit der Cornelia, der Wittwe des Fran-
cesco, des Zäglings von Michel Angelo, welcher Francesco
ein Sohn des Guido di Colonello am Castel Durante gewe-
sen sei, wegen einiger Bilder zu unterhandeln, die ihr ihr
Mann hinterlassen habe. Der Herzog mächte dieselbe sehen
und verspricht sorgfältige Behandlung und Rüeksendung.
In dem zweiten Briefe (Ebend. 18.November 1557) spricht
der Herzog den Dank für diese Sendung aus. Die Bilder
(Wahrscheinlich Werke und Geschenke von Michel Angelo)
seien sehr schün. Er wolle aus Dank alles für die Frau und
ihre Kinder thun, und empüehlt dieselbe der Fürsorge des
Oommissario. Dieser befand sich damals in Castel Durante,
jetzt Urbania. (Gual. a. a. O. S. 51), Woraus denn in Ueber-
einstimmung mit dem Briefe des Michel Angelo hervorgeht,
dass auch die Cornelia. sich dorthin nach dem Tode ihres
Mannes begeben batte. Urbania. liegt nicht weit von der
Stadt Urbino und Michel Angelo hätte sich allerdings einen
kleinen Umweg machen müssen, um die Cornelia. dort aufzu-
suchen.
Ueber die Aufibrderung Cosimds I., Michel Angelo solle
nach Florenz kommen, sowie über die Geneigtheit desselben,
diesem Wunsche nachzukommen, vgl. die Erläuterungen zu
dem folgenden Briefe.