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ich je bezahlen kann, anerkenne; und (la ich alt bin, so hoffe
ich, wenn anch nicht in diesem, so doch in jenem anderen
Leben (lie Rechnqng berichtigen zu künnen, weshalb ich Euch
denn um Geduld bitte. Ich bleibe der Eurige. Die Dinge
hier gehen nun einmal sol
Zur Erläuterung dieses von Vasari selbst mitgetheilten
und bei Bottari (Race. I. 5) abgedruckten Briefes künnen
folgencle Worte Vaseu-Ts genügen:
Nachrlem rlas vorher erwähnte Werk in S. Pietro in Mon-
torio zu (le-ssen grosser Zufriedenheit beendigt war, ging er
(Vasari) im Jahre 1554 nach Florenz zurück. ,,Die Abreise",
sagt er nun in der Lebensbeschreibung Michel Angelds S. 177,
,,that beidexx, illm und Michel Angelo sehr leid, und {la kein
Tag verging, au clem nicht Michel Angelds Widersacher
(beim Bau von S. Peter) ihn auf eine 0(l61' die andere Weise
quälten, so schrieben sie sich täglich und als im Aplil des-
selben Jahres Vasari au Michel Angelo meldete, seinem Nef-
fen sei ein Sohn geboren, welchen man unter ehrenvollenx
Geleite vieler angesellenexl Damen zur Taufe getragen and
zu seinem Anclenken Buonarroti genannt habe, antwortete
Michel Angelo folgendermaassen," und mm folgt der obige
Brief, clessen würclige and weise Gesinnung deutlich genug
fiir sich spricht, als dass sie eines Kommentars bedürfte.
Was nun aber insbesonclere jenen beherzigenswerthen
Ausspruch Michel Angelds betriEt: "der Mensch soll uicht
lachen, wenn die ganze Welt trauert," so kann sich derselbe
nur auf (lie allgemeine Zerrüttung der italienischen und na.-
mentlioh der toskanisqhen Verhältnisse bgziehen, indem ge-
rade im Jahre 1554 61e Freiheit der Stadt Siena wie unge-
fähr 25 Jahre zuvor die von Florenz der Alleinherrschaft der
lllediceer unterlag und im Gefolge des zu diesem Zwecke von
Cosimo I. geftihrten Krieges Krankheit und Hungersnoth ganz
Toskana verheerten. Vgl. Della Valle Lett. Sanes. HL 34 ff.